Vom unscheinbaren KGB-Agenten zum skrupellosen Kriegsherrn: Die „ZDFzoom“-Dokumentation „Der enthemmte Despot. Putins Weg zur Macht“, Mittwoch, 2. MĂ€rz 2022, 22.45 Uhr, lĂ€sst Rivalen, WeggefĂ€hrten und hochrangige Politiker zu Wort kommen. Die deutsche Bearbeitung des Films von Patrick Forbes stammt von Paul Amberg. Sie ist ab Sendetag, 18.00 Uhr, zwei Jahre lang in der ZDFmediathek verfĂŒgbar.
„Die Frage ist nicht, ob er angreift, sondern wann und wo“, urteilt Kreml-Kritiker Garri Kasparow. Als gierig und notorischen LĂŒgner bezeichnet der einstige Oligarch Sergei Pugatschow den Machthaber im Kreml, der in einfachsten VerhĂ€ltnissen aufwuchs.
Film-Autor Patrick Forbes spricht mit ehemaligen Vertrauten des russischen PrĂ€sidenten wie Sergej Pugatschow, der Putin zur Macht verhalf und dann wegen Betrugsverdachts das Land verlassen musste. Schachweltmeister Garri Kasparov schildert seinen von den Behörden verhinderten Versuch, bei der Parlamentswahl 2007 gegen die Putin-Partei „Einiges Russland“ anzutreten. Und der einstige Oligarch Michail Chodorkowski spricht ĂŒber die Folgen von Putins Zorn. Den hatte sich dieser zugezogen hat, als er die Korruption in Russland anprangerte: „Ich kannte Gorbatschow, Jelzin. Alle waren Politiker, fĂŒr die politische Entscheidungen und das Land an erster Stelle standen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass der PrĂ€sident nur an seinen eigenen Reichtum denkt.“
Doch noch etwas anderes treibt Wladimir Putin: „Er wollte Russland wieder stark machen“, sagt Sir Roderic Lyne, einst britischer Botschafter in Russland. FĂŒr ihn ein Wendepunkt: die orangene Revolution 2004. Damals unterlag Putins Mann Viktor Janukowitsch gegen den westlich eingestellten Herausforderer. „Das war eine gewaltige DemĂŒtigung fĂŒr Putin. Es war eine groĂe Niederlage, weil der Eindruck entstand, er hĂ€tte die Ukraine verloren.“ Eine Niederlage, die der PrĂ€sident niemals vergessen, niemals vergeben habe.
„Putins Weg zur Macht“ â ein eindringliches PortrĂ€t, aktueller denn je.
Foto: Wladimir Putin
Copyright: ZDF/Stephen Foote, Yuri Burak