Müll begleitet den Menschen seit jeher. Wie sich das Verhältnis im Laufe der Geschichte verändert hat und welche Strategien entwickelt wurden, um mit ihm umzugehen, zeigt die „Terra X“-Dokumentation „Der Mensch und sein Müll – Eine Geschichte des Wegwerfens“ am Sonntag, 22. Mai 2022, 19.30 Uhr. Der Film von Dorothea Nölle begibt sich auf eine Spurensuche von der frühen Steinzeit über die Antike und das Mittelalter bis heute und ist bereits seit Mittwoch, 18. Mai 2022, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek abrufbar.
Am Anfang der Geschichte produziert der Mensch noch wenig Müll, denn die unter großen Mühen hergestellten Gegenstände sind zu wertvoll, um sie einfach wegzuwerfen. Alles wird wiederverwendet, wie archäologische Funde belegen.
Mit Beginn der städtischen Lebensweise werden Abfall und Fäkalien zum Problem. Sie stinken nicht nur, sondern verursachen auch Seuchen. Entsorgung wird zur logistischen Herausforderung. Rom, die erste Millionenstadt der Geschichte, baute schon vor über 2.000 Jahren eine Kanalisation, die Cloaca Maxima, die in Teilen noch heute in Betrieb ist. Danach sollte es bis ins 19. Jahrhundert dauern, bis eine europäische Metropole wieder mit einer effizienten Kanalisation versehen wird: Die Kanalisation von London, zwischen 1859 und 1865 gebaut, gilt bis heute als bedeutende Leistung städtischer Infrastruktur.
Im Lauf der Jahrhunderte verändert sich die Zusammensetzung des Mülls zum Teil dramatisch. Denn mit jeder Erfindung des Menschen entsteht eine neue Art von Müll. Als erster hartnäckiger Abfall erweist sich Keramik, wovon noch heute der Monte Testaccio in Rom zeugt. Für die Umwelt war sie allerdings noch unbedenklich, was für moderne Verpackungen nicht mehr gilt. Heute steht die Welt vor dem Problem einer Plastikflut, die vor allem die Weltmeere bedrohlich belastet.
Foto: Im 19. Jahrhundert wurde der Gestank in den wachsenden Großstädten unerträglich und machte die Menschen krank. Copyright: ZDF/Ralf Gemmecke