Der neue Lahnweinstieg vereint Wein, Geschichte und Natur

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(djd). Im Naturpark Nassau scheint die Zeit stillzustehen. Hier schlĂ€ngelt sich die Lahn mitten in Rheinland-Pfalz durch fast vergessene Landstriche mit steilen HĂ€ngen, verwunschenen WĂ€ldern und malerischen Dörfern. Dabei ist es von Koblenz, Frankfurt am Main oder Köln gar nicht weit. Wer die Entschleunigung in der Natur am eigenen Leib erfahren möchte, schnĂŒrt am besten die Wanderschuhe und folgt etwa dem neuen Lahnweinstieg. Im Weinbauort Obernhof beginnt der Premium-Rundweg, gut erreichbar mit der Lahntalbahn. Auf engstem Raum wartet am serpentinenreichen Pfad fast hinter jeder Kurve eine Entdeckung: von SteilhĂ€ngen und versteckten Fledermausstollen ĂŒber schwindelerregende Klettersteige und atemberaubende Ausblicke bis zu moderner Landschaftskunst und informativen Hinweistafeln ĂŒber den Bergbau, den Besuch Goethes oder die Geschichte des Lahnweins.

Weinbaugeschichte hautnah erleben

Fast in Vergessenheit geraten, liegt direkt an der Lahn eines der kleinsten Weinbaurelikte Deutschlands mit einer fast 900-jĂ€hrigen Geschichte. Davon zeugen historische Terrassenmauern aus Schiefer, schmale Treppen im GelĂ€nde, verwilderte aufgegebene Weinberge, aber auch junge Rebstöcke am Wegesrand. In den BĂŒrgerweinbergen von Obernhof und WeinĂ€hr kann man heute Rebstockpate werden und direkt vor Ort den Wein probieren. FĂŒr die Tour auf dem Lahnweinstieg empfiehlt Christoph Keul vom Touristikverein Bad Ems-Nassau: „Wenn auch fĂŒr die knapp elf Kilometer eine Gehzeit von knapp vier Stunden angegeben wird, so sollte man sich fĂŒr das WandervergnĂŒgen, die vielen Informationen am Wegesrand und die spektakulĂ€ren Ausblicke genĂŒgend Zeit lassen.“ Unter www.badems-nassau.info zeigt eine anschauliche Karte, wie sich der Rundweg durch seine Schleifen und Wegvarianten auch gut auf mehrere Tage verteilen lĂ€sst.

Weite Aussichten und steile Kletterpartien

Höhepunkte der Tour sind im wahrsten Sinne des Wortes zahlreiche Fernblicke ĂŒbers Lahntal und ins Gelbachtal. Dazu zĂ€hlt die Aussichtsplattform am Goethepunkt mit einem sagenhaften Panoramablick. Am Gipfelkreuz hoch ĂŒber WeinĂ€hr kann man die Aussicht von einer Holzliege genießen. Und an der Platzburg reicht der Blick vom Kloster Arnstein bis zu den WeinhĂ€ngen von Oberndorf. Hier lohnt sich ein Abstecher zum Kloster, das seit Jahrhunderten eine beliebte PilgerstĂ€tte ist. „Festes Schuhwerk ist wichtig, denn es gibt halb alpine Passagen ĂŒber kleine Felspartien, aber auch diverse Leitern als Kletterhilfen“, erklĂ€rt Christoph Keul. „Trittsicher und schwindelfrei muss man hier unbedingt sein!“ Aber an den anspruchsvollen Abschnitten gibt es immer leichte Wegvarianten, die fĂŒr Kinder, weniger geĂŒbte Wanderer und auch Hunde geeignet sind.

Foto: Historische Terrassenmauern zeugen von einem der kleinsten Weinbaurelikte Deutschlands mit einer fast 900-jĂ€hrigen Geschichte – es liegt direkt an der Lahn. (c) djd/Tourist-Information Nassauer Land/Dominik Ketz