Zum VorstoĂ eines Klimageldes durch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil Ă€uĂert sich Dr. Dirk Jandura (Foto), PrĂ€sident des Bundesverbandes GroĂhandel, AuĂenhandel, Dienstleistungen (BGA):
„Die Erkenntnis des Arbeitsministers ist richtig, aber nicht neu: Die Energiepreise sind in Deutschland schon lange zu hoch. Die Inflation treibt die Preise jetzt zusĂ€tzlich. Der Lösungsansatz eines Klimageldes aber ist falsch. Wieder soll nur die Wirkung, nicht aber die Ursache der steigenden Energiepreise bekĂ€mpft werden. Das ist zu kurzfristig gedacht. Eine der Hauptursachen der hohen Energiepreise ist der Staat selbst. In Deutschland ist Energie im europĂ€ischen Vergleich ĂŒberdurchschnittlich besteuert. Der Staat nimmt Geld ein, um es dann als Klimageld neu zu verteilen
Vor allem aber ĂŒbersieht der Arbeitsminister, dass mit einem solchen Klimageld zwar Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entlastet werden, nicht aber die vielen kleinen und mittelstĂ€ndigen Unternehmen in Deutschland, die seit je her eine Vielzahl der Arbeits- und AusbildungsplĂ€tze stellen. Sie sollen wieder einmal leer ausgehen, dabei sind es gerade diese Unternehmen, die sich in der Pandemie und auch jetzt wĂ€hrend des russischen Angriffskrieges ihrer Verantwortung bewusst sind, ArbeitsplĂ€tze erhalten und die Lasten der Krisen tragen. Besonders der von klein und mittelstĂ€ndischen Unternehmen geprĂ€gte GroĂhandelssektor und die Dienstleistungsunternehmen sind auf MobilitĂ€t und damit auf bezahlbare und wirtschaftlich vertrĂ€gliche Energiepreise angewiesen. Ihnen endlich zu helfen wird höchste Zeit, denn damit stĂ€rkt die Politik den Mittelstand, sichert die Versorgung der Menschen und erhĂ€lt ArbeitsplĂ€tze.
Dazu wird neue und teure BĂŒrokratie geschaffen. ZielfĂŒhrender wĂ€re, die dreimonatige Senkung der Besteuerung langfristig beizubehalten, das wĂ€re einfach und gerecht. Wir haben in Deutschland kein Einnahmeproblem, sondern ein Ausgabenproblem. Der Verzicht auf Einnahmen wĂ€re die einfache Lösung, statt die Ausgaben und die dafĂŒr benötigten Verwaltungsausgaben immer weiter in die Höhe zu treiben. Wir brauchen nicht mehr Staat, sondern einen effizienten Staat.“
Foto © BGA/Kamil Janus