- Größtes Projekt der amtlichen Statistik in Deutschland
- Zensus liefert präzise kleinräumige Bevölkerungs- und Wohnungszahlen
- Großteil der Daten kommt aus Registern und wird durch Befragungen ergänzt
Am 15. Mai 2022 ist Zensus-Stichtag. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, werden ab diesem Datum 10,2 Millionen Menschen in einer Haushaltebefragung zu ihrer Ausbildung oder Arbeitssituation in Deutschland befragt. Zusätzlich werden alle Bewohnerinnen und Bewohner von Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder erfasst. Alle Eigentümerinnen und Eigentümer oder Verwaltungen von Wohnraum geben Auskunft zu ihren Wohnungen und Wohngebäuden (etwa 23 Millionen).
Mit dem Zensus wird ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Die Ergebnisse des Zensus sind präzise Bevölkerungs- und Wohnungszahlen. Sie dienen als verlässliche Planungsgrundlage für Entscheidungen in Bund, Ländern und Gemeinden.
In Deutschland ist der Zensus eine registergestützte Bevölkerungszählung, die durch Stichproben-Befragungen ergänzt und mit einer Gebäude- und Wohnungszählung kombiniert wird. In erster Linie werden also Daten aus Verwaltungsregistern genutzt. Die große Mehrheit der Bevölkerung wird nicht befragt.
Online-Fragebogen ermöglicht einfache und unkomplizierte Teilnahme
Nur ein Teil der Fragen wird beim Zensus 2022 durch Interviewerinnen und Interviewer in einer kurzen persönlichen Befragung erhoben. Die meisten Fragen können von den Befragten online beantwortet werden. „Der Fragebogen lässt sich zuhause auf der Couch mit dem Smartphone oder Tablet ausfüllen“, so Präsident des Statistischen Bundesamtes, Dr. Georg Thiel. „Damit werden nicht nur die Befragten selbst, sondern auch die Umwelt entlastet. In Zeiten von Corona spielt die Möglichkeit zur kontaktlosen Online-Befragung eine zentrale Rolle.“
Datenschutz an erster Stelle
Der Datenschutz steht beim Zensus 2022 für die statistischen Ämter an erster Stelle. Grundlage sind die Anforderungen des Bundesstatistikgesetzes und der Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO). Bei der Erfassung und Verarbeitung der Daten werden die Vorgaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der IT-Sicherheit erfüllt. Eine Weitergabe der erhobenen Daten an Behörden außerhalb der amtlichen Statistik ist ausgeschlossen. Die personenbezogenen Daten werden lediglich zur Aufbereitung benötigt und zum frühestmöglichen Zeitpunkt gelöscht.
Mit dem Zensus 2022 nimmt Deutschland an der Zensusrunde der Europäischen Union (EU) teil, die seit 2011 alle zehn Jahre stattfinden soll. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der anstehende Zensus von 2021 in das Jahr 2022 verschoben. Für den Zensus arbeiten die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder eng zusammen. Sie bereiten die Befragung vor, koordinieren eine einheitliche und termingerechte Durchführung und sichern die Einhaltung der Qualitätsstandards.
Foto (c) Statistische Ämter des Bundes und der Länder