Das ifo Institut erwartet einen drastischen RĂŒckgang beim Wohnungsbau in Deutschland. Berechnungen des Instituts zufolge werden 2023 rund 245.000 und nĂ€chstes Jahr 210.000 Wohnungen in neuen WohngebĂ€uden fertiggestellt, im Jahr 2025 sogar nur noch rund 175.000. Zusammen mit den ĂŒbrigen Fertigstellungen werden 2025 lediglich etwa 200.000 Wohneinheiten entstehen. Das Ziel der Bundesregierung liegt hingegen bei 400.000. âDer wichtigste Grund fĂŒr den RĂŒckgang ist die erhebliche Verteuerung der Finanzierung und der Bauleistungen. Gleichzeitig hat der Bund die Neubauförderung drastisch zurĂŒckgefahren und die Standards fĂŒr den Neubau Anfang 2023 abermals verschĂ€rftâ, sagt ifo-Bauexperte Ludwig Dorffmeister.
âBereits seit vielen Monaten stöĂt die groĂe Mehrheit der BautrĂ€ger keine neuen Vorhaben mehr an. Die aktuell verbuchten AuftrĂ€ge gehen auf Projekte zurĂŒck, die schon zu weit fortgeschritten sind, um sie abzubrechenâ, fĂŒgt er hinzu. Daneben finden aber weiterhin Bauvorhaben im hochpreisigen Segment statt, fĂŒr deren Kunden die gestiegenen Kosten keine groĂe Rolle spielen. âInwieweit Ănderungen der Rahmenbedingungen in einzelnen BundeslĂ€ndern und Gemeinden Wirkung entfalten werden, bleibt abzuwartenâ, ergĂ€nzt Dorffmeister.
Auch benötigen die Projekte einige Zeit zur Abarbeitung. Deshalb leert sich die Pipeline nicht so rasch. Gleichwohl dĂŒrften die Auftragspolster vor dem Hintergrund der erheblich schwĂ€cheren Neubaunachfrage und der weiterhin erhöhten HĂ€ufigkeit von Auftragsstornierungen im Jahresverlauf deutlich abschmelzen.
Im Mai stieg der Anteil der Stornierungen unter den Wohnungsbauunternehmen auf 17,8%, nach 14,7 im April. Von einem Auftragsmangel waren im Mai 33,9% betroffen, nach 31,7 im April.
Text/Foto: ifo institut