Ost-Ausschuss-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Harms: „Schnelle und verlĂ€ssliche Anreize fĂŒr Privatwirtschaft schaffen“
OsnabrĂŒck (ots). Mit detaillierten VorschlĂ€gen und Angeboten bereitet sich die deutsche Wirtschaft auf den Wiederaufbau der Ukraine vor. Ein entsprechendes Papier hat der Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft gemeinsam mit anderen WirtschaftsverbĂ€nden erstellt. „Mit diesen Vorarbeiten wollen wir vonseiten der deutschen Wirtschaft den Wiederaufbau in der Ukraine unterstĂŒtzen und fĂŒr einen effizienten Einsatz der Mittel werben“, sagte Michael Harms (Foto), GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Ost-Ausschusses, der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ).
Unter anderem empfehlen die Experten, dass die am Wiederaufbau beteiligten europĂ€ischen LĂ€nder und die EU jeweils einen hochrangigen Koordinator fĂŒr die Ukraine ernennen. Diese sollten einen Koordinierungsrat bilden, der sich mit der ukrainischen Regierung ĂŒber aktuelle BedĂŒrfnisse und Projekte austausche. Jedes Geberland behĂ€lt demnach die Aufsicht ĂŒber eigene Projektmittel, um Transparenz und Rechenschaftspflicht zu gewĂ€hrleisten.
Laut Harms mĂŒsse ein intelligenter Plan zum Wiederaufbau des Landes vor allem zweierlei leisten: „Die Bevölkerung muss schnelle Ergebnisse beim Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur sehen. Gleichzeitig gilt es, bereits die Grundlagen fĂŒr nachhaltiges Wachstum zu schaffen.“ Dies bedeute vor allem, die „riesigen Wachstumspotenziale der Ukraine auf den Feldern Digitalisierung, Agrarwirtschaft und GrĂŒne Energien auszuschöpfen und konsequent auf den Aufbau einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu setzen“.
Den Vorstellungen der deutschen Unternehmen zufolge sollen sich internationale Geber und die Regierung in Kiew darauf konzentrieren, schnelle Anreize fĂŒr die Privatwirtschaft zu schaffen. „Die Unternehmen brauchen fĂŒr ihr Engagement verlĂ€ssliche Ansprechpartner, zĂŒgige Ausschreibungen und Genehmigungen sowie finanzielle und juristische Absicherungen“, sagte Harms
Behandelt werden in dem Dossier „Rebuild Ukraine“ die Themen Bauen, Logistik und Infrastruktur, Digitalisierung, Energie, Gesundheit und Agrarwirtschaft. Die PlĂ€ne sollen am 24. Oktober bei der 5. Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftskonferenz gemeinsam mit ukrainischen Partnern diskutiert werden. Zu der Konferenz werden der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal und Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet.
Foto: Michael Harms, GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft; (c) Christian Kruppa