DEUTSCHLAND: Blitzeis-Horror! „Habe so was noch nie erlebt!“ Zwei Tote in Bayern, über 1000 Unfälle!

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Auf spiegelglatten Straßen haben sich am Morgen in weiten Teilen Baden-Württembergs mehr als 1.000 Unfälle ereignet. Zahlreiche Menschen wurden verletzt, niemand von ihnen nach ersten Angaben der Polizei schwer.

Allein im Bereich des Polizeipräsidiums Ludwigsburg registrierten die Beamten mehr als 400 Unfälle seit den frühen Morgenstunden, die meisten davon im Landkreis. In Heilbronn und dem Stadtkreis legte die Unfallzahl auf 200 zu, im Rems-Murr-Kreis auf über 150 und in Stuttgart auf mindestens 140. Für die Landeshauptstadt wurde eine sogenannte außergewöhnliche Einsatzlage ausgerufen, damit weitere Einheiten des Katastrophenschutzes eingesetzt werden können.

Mehr als 200 Unfälle mit einem geschätzten Schaden von etwa einer Million Euro gab es laut Polizei auf den Straßen der Landkreise Reutlingen, Tübingen, Esslingen und Zollernalb innerhalb von knapp fünf Stunden.

Mehrere Menschen wurden verletzt, meist blieb es nach ersten Erkenntnissen bei Sachschäden. «Ich habe so etwas noch nie selbst erlebt», sagte ein Polizeisprecher in Reutlingen. «Der Regen ist auf der Windschutzscheibe sofort gefroren.»

Aufrufe zur Vorsicht

Polizei und Kommunen riefen Fußgänger sowie Auto- und Fahrradfahrer auf, vorsichtig zu sein und auf nicht notwendige Aufenthalte im Freien gegebenenfalls zu verzichten. Autofahrer sollten ihr Tempo reduzieren, vorausschauend fahren und abruptes Bremsen oder Beschleunigen vermeiden. «Das sind Bedingungen, die verzeihen einem einfach weniger», sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Aalen. Wer nicht müsse, solle sein Fahrzeug zunächst stehen lassen.

Grund für die eisglatte Lage ist laut Deutschem Wetterdienst (DWD) eine Warmfront, die Regen und Sprühregen mit sich bringt. Fällt dieser auf kalte Böden, kann er gefrieren und eine Glatteisschicht bilden. Im Tagesverlauf rechnete der DWD mit Entspannung.

Massenkarambolage mit mehr als zwei Dutzend Autos

Für Aufregung sorgte vor allem eine Massenkarambolage auf der eisglatten Bundesstraße 27 in Hechingen (Zollernalbkreis) am Morgen. Dabei krachten nach Polizeiangaben mehr als zwei Dutzend Autos aufeinander, zwei Menschen wurden nach ersten Informationen leicht verletzt. Bei einem weiteren Serienunfall auf der Kreisstraße 3284 bei Aalen fuhren zehn Autos in einer langen Unfallkette auf. Zwei Menschen wurden verletzt.

Beim Zusammenstoß eines Linienbusses mit einem Auto in Ettenheim (Ortenaukreis) wurden neun Menschen verletzt. Polizeiangaben zufolge stießen beide Fahrzeuge am Morgen auf einer Kreuzung zusammen. Die beiden Männer im Auto verletzten sich schwer und kamen in ein Krankenhaus, sieben Fahrgäste im Bus verletzten sich leicht. Die Unfallursache war zunächst unklar. Glätte könne aber nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Polizeisprecher.

Viele Patienten in Notaufnahmen

Die Wetterlage wirkte sich am Vormittag auch auf zahlreiche kommunale Dienste aus. Wegen spiegelglatter Straßen und Wege mussten die Notaufnahmen überdurchschnittlich viele Patienten behandeln. Eine Sprecherin der SLK Kliniken in Heilbronn sprach von einem massiven Patientenaufkommen in den Notaufnahmen.

Auch am Klinikum Stuttgart waren am Morgen deutlich mehr Behandlungen notwendig als sonst üblich. Alleine am Morgen seien rund 50 Patienten in der Notaufnahme behandelt worden, sagte ein Klinik-Sprecher. Normalerweise würden rund 80 Patienten am ganzen Tag behandelt. «Schwerpunkte sind Knochenbrüche am Unterarm und am Handgelenk», sagte der Sprecher. Man habedie Notaufnahme auch personell verstärkt. Vom Rettungsdienst gebe es minütlich neue Anfragen, ob weitere Patienten aufgenommen werden könnten.

In den Morgenstunden verunglückten in Bayern mindestens zwei Menschen tödlich. Auf der Autobahn 92 in Niederbayern starb ein Mann, als er mit seinem Auto in einen querstehenden Lastwagen krachte.

Auf der A3 bei Regensburg ereigneten sich auf einer Strecke von zehn Kilometern mehr als zehn Unfälle. Dabei kam mindestens ein Mensch ums Leben. Der 59-Jährige aus dem Landkreis Schwandorf war nach Polizeiangaben mit seinem Wagen unter einen vorausfahrenden Lastwagen geraten.

Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 15. Januar 2025