DGB fordert vor Kanzler-Gipfel Transformationsfonds zur Entlastung der Industrie

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Fahimi warnt vor „großem Substanzverlust“ ganzer Branchen – „Industriestrompreis maximal sieben Cent bis 2030“

OsnabrĂŒck (ots) – DGB-Chefin Yasmin Fahimi fordert vor dem Industriegipfel mit Bundeskanzler Olaf Scholz einen Transformationsfonds zur massiven Entlastung der energieintensiven Industrien in Deutschland. Im GesprĂ€ch mit der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ) sagte Fahimi, mit dem Investitionsfonds sollte unter anderem der Netzausbau finanziert werden. Zudem mĂŒsste der Strompreis fĂŒr energieintensive Betriebe stĂ€rker subventioniert werden. „Wenn wir die Netzentgelte herausnehmen und keine neuen verteuernde Umlagen drauflegen, dann haben wir gegebenenfalls einen realistischen Preis von fĂŒnf, sechs vielleicht maximal sieben Cent bis 2030“, sagte Fahimi. Das werde auch ein zentrales Thema beim Industriegipfel beim Kanzler sein.

Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. lag der durchschnittliche Industriestrompreis in Deutschland im Jahr 2024 bei rund 16,65 Cent pro Kilowattstunde (Stand: 4.7.2024).

Zur Finanzierung des Transformationsfonds bekrĂ€ftigte Fahimi ihre Forderung nach Schaffung eines Sondervermögens. „Das wĂŒrde bedeuten, dass man so etwas wie ein Sondervermögen einrichten mĂŒsste“, forderte Fahimi. „Das wĂ€re das Minimum.“ Zudem plĂ€dierte sie fĂŒr eine Reform der Schuldenbremse.

„Die Schuldenbremse muss in ihrer jetzigen Form zumindest mal fĂŒr die nĂ€chsten zehn Jahre mit einer goldenen Regel versehen werden“, so Fahimi. „Wir brauchen da dringend eine Reform, weil wir im Übrigen nicht nur in diesem Bereich, sondern zum Beispiel auch in der sozialen Infrastruktur massiven Investitionsstau haben.“

„Die energieintensive Industrie ist Voraussetzung fĂŒr alle Produktionen, fĂŒr alle Wertschöpfungsprozesse, die dahinter passieren“, sagt sie. Das betreffe besonders Branchen wie Glas, Keramik, Chemie oder Stahl. „Wir mĂŒssen jetzt aufpassen, dass wir einen nicht zu großen Substanzverlust erleben“, warnte Fahimi. Das sei „Voraussetzung fĂŒr Wohlstand, aber auch fĂŒr Innovation.“

Foto: Yasmin Fahimi (c) Susi Knoll