Woher kommen die Menschen, die in der Börde arbeiten? Wohin fahren die Einwohner zum Arbeiten? Eine nun veröffentlichte Statistik der Arbeitsagentur klÀrt auf.
Innerhalb Sachsen-Anhalts unterscheidet sich das Pendlerverhalten regional zum Teil deutlich. So ĂŒben vor allem die drei Oberzentren Magdeburg, Halle und Dessau-RoĂlau eine Sogwirkung auf BeschĂ€ftigte aus. Magdeburg ist und bleibt aber weiterhin das beliebteste Pendler-Ziel in Sachen-Anhalt.
In den Landkreis Börde pendelten zuletzt 24.650 Menschen zum Arbeiten, im Vorjahr waren es 24.756. âFast 18.500 Menschen, die in den Landkreis Börde zum Arbeiten pendeln, sind gut ausgebildete FachkrĂ€fte und Spezialisten. Am hĂ€ufigsten sind die Einpendler im Verarbeitenden Gewerbe, im Handel, in der Logistik sowie dem Gesundheitswesen beschĂ€ftigtâ, erklĂ€rt Matthias Kaschte, Vorsitzender der GeschĂ€ftsfĂŒhrung der Agentur fĂŒr Arbeit Sachsen-Anhalt Nord.
FĂŒr Auspendler lohnt sich ein Blick in die Region
34.503 Menschen, darunter fast 30.500 FachkrĂ€fte und Spezialisten, pendelten im letzten Jahr oftmals tĂ€glich fĂŒr den Job in eine andere Stadt oder einen anderen Landkreis. Das sind 96 weniger als vor einem Jahr.
FrĂŒher war es aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit oft notwendig fĂŒr die Arbeit weite Wege oder einen Umzug in Kauf zu nehmen. Heute lohnt sich fĂŒr Auspendler der Blick in die Region.
âNicht immer ist die passende Arbeitsstelle am Wohnort verfĂŒgbar, weshalb das Pendeln zur Arbeit fĂŒr viele ĂŒblich ist. Viele Auspendler wissen jedoch nicht, dass auch regionale Unternehmen viele gute BeschĂ€ftigungsmöglichkeiten bieten. Wenn die Infrastruktur und die Arbeitsbedingungen stimmen, könnten so manche Auspendler zurĂŒckgeholt werden. Ein Blick in unsere Jobbörse lohnt sich deshalbâ, erlĂ€utert Matthias Kaschte.
âSich dabei fĂŒr einen bestimmten Job zu entscheiden hĂ€ngt beim Bewerber aber oft nicht mehr allein von der Bezahlung ab. Auch Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ein aktives Gesundheitsmanagement sowie Weiterbildungsangebote und Aufstiegsmöglichkeiten sind fĂŒr viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zunehmend relevant. Unternehmen, die dies berĂŒcksichtigen, können dadurch von der steigenden AttraktivitĂ€t ihrer ArbeitsplĂ€tze profitierenâ so Kaschte.
Pendler bleiben meist in der umliegenden Region
âViele Menschen nutzen bereits die BeschĂ€ftigungsmöglichkeiten, die ihnen die Region bietet und pendeln zum Arbeiten innerhalb der umliegenden Landkreiseâ, stellt Matthias Kaschte fest. âIn der Pandemie hat sich gezeigt, dass es in vielen TĂ€tigkeiten durch die Digitalisierung möglich ist, mobil und ĂŒber weite Distanzen zu arbeiten. Das ist eine Chance, denn es verkĂŒrzt den zeitlichen Aufwand der Pendler und vermeidet UmzĂŒge in andere Orte, um eine geeignete TĂ€tigkeit aufzunehmenâ, ergĂ€nzt er.
Das TOP-Ziel fĂŒr die 34.503 auspendelnden Landkreisbewohner ist Magdeburg (15.557 Auspendler), gefolgt von der Stadt Wolfsburg (3.415 Auspendler) und Helmstedt (3.189 Auspendler). Erst auf dem zehnten Platz finden sich entferntere Regionen wie die Region Hannover (541 Auspendler).
Die meisten Einpendler kommen aus Magdeburg (11.257 Einpendler), dem Salzlandkreis (3.235 Einpendler) und dem Harz (1.410 Einpendler).
Top 5 der Ein- und Auspendler Landkreis Börde
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ErlÀuterungen: Pendler werden nach Ein- und Auspendlern unterschieden:
- Einpendler sind sozialversicherungspflichtig BeschÀftigte, die nicht am Arbeitsort wohnen.
- Auspendler sind sozialversicherungspflichtig BeschÀftigte, die nicht am Wohnort arbeiten.
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