Regionalbischöfin Spengler: âEr sprach MissstĂ€nde an, wir haben gehört, jetzt mĂŒssen Taten folgen.“
Zum Tod von Papst Franziskus Ă€uĂert sich Friederike Spengler, Regionalbischöfin und stellvertretende Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM):
âGott hat einen guten Freund zu sich gerufen. Papst Franziskus brachte kurz vor seinem Tod noch den Segen ĂŒber LĂ€nder und den Erdball aus. Das ist fĂŒr mich ein Sinnbild fĂŒr sein Wirken als Bischof: In sein Amt kam er mit einem unvergesslichen âGuten Abend“ und ging mit dem Ostersegen als Zuspruch an die Welt. So hat er gelebt. Unvergesslich sind seine Zeichen der Demut: Franziskus ging zu FuĂ, verzichtete auf Ă€uĂere Zeichen seiner Macht, setzte sich ĂŒber Protokolle hinweg und ĂŒberwand damit Schranken zwischen Rom und den Herzen von Millionen Christinnen und Christen. Sein Wirken war getragen von der Hinwendung Jesu zu allen Menschen â unabhĂ€ngig von Herkunft, Besitz, religiöser Ăberzeugung oder kultureller PrĂ€gung. Er sprach aktuelle MissstĂ€nde an, rĂŒttelte auf, prangerte an. Sein Einsatz fĂŒr FlĂŒchtlinge, seine Kritik am âhöher, schneller, immer so weiter!‘ der Wirtschaftssysteme, sein Werben fĂŒr einen Lebensstil des âGenug!‘ und des solidarischen Miteinanders haben wir gehört. Jetzt mĂŒssen daraus Taten folgen!
Die pĂ€pstlichen Sendschreiben, unter denen sein Name steht, atmen den Geist des konziliaren Prozesses der Kirchen: Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Wie sein Namenspatron, Franz von Assisi, stand er fĂŒr das Evangelium, die gute Botschaft der Liebe Gottes aller Welt auszurichten, nicht nur mit Worten sondern in Wort und Tat.
Die Kirche trauert um Papst Franziskus. Wir stehen weltweit neben unseren Schwestern und BrĂŒdern der katholischen Kirche.“
epd bild/ Vatican Media