DKG: Hitzeschutz ist nicht zum Nulltarif zu haben

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Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) begrĂŒĂŸt die Initiative von Bundesgesundheitsminister Lauterbach fĂŒr einen Hitzeschutzplan, mahnt aber an, dass den PlĂ€nen auch praktisches Handeln folgen muss. Dazu erklĂ€rt der Vorstandsvorsitzende der DKG, Dr. Gerald Gaß (Foto):

„Es ist richtig und ĂŒberfĂ€llig, dass Bundesgesundheitsminister Lauterbach die Folgen des Klimawandels und der zunehmenden Hitze fĂŒr die Gesundheit der Menschen auf die Agenda setzt. Es ist auch richtig, dass er sich mit Betroffenen und Experten an einen Tisch setzt. Wir begrĂŒĂŸen, dass diesmal auch die KrankenhĂ€user – anders als bei den Diskussionen um die Krankenhausreform – gehört werden.

In den KrankenhĂ€usern sind die immer lĂ€ngeren und intensiveren sommerlichen Hitzeperioden schon lange ein Thema. WĂ€hrend frĂŒher KĂŒhlakkus, Verschattung und durchdachte LĂŒftungskonzepte ausreichend waren, gefĂ€hrden zu warme Patientenzimmer zunehmend die Gesundheit und verzögern den Heilungsprozess. Denn dass die Temperatur Einfluss auf die Gesundung hat, haben Studien ergeben. Auf der anderen Seite belastet die Hitze die ohnehin stark geforderten BeschĂ€ftigten in den KrankenhĂ€usern. PflegekrĂ€fte können nicht ins Hitzefrei gehen oder ihre Arbeitszeiten in kĂŒhlere Stunden verlegen. Wir mĂŒssen einen Weg finden, die KrankenhĂ€user zu kĂŒhlen.

Dem stehen leider viele HĂŒrden gegenĂŒber. KrankenhausgebĂ€ude sind in Deutschland oftmals sehr alt, sodass sich Klimaanlagen nicht ohne grĂ¶ĂŸeren Aufwand einbauen lassen. Auch klimafreundlichere Alternativen wie wasserbasierte KĂŒhlsysteme sind nicht ohne Weiteres zu haben. Die Politik muss sich hier bewusst sein, dass diese notwendigen Modernisierungen nicht zum Nulltarif zu haben sind. Die KrankenhĂ€user beklagen seit Jahrzehnten die ausbleibende Investitionskostenfinanzierung, zu der die BundeslĂ€nder gesetzlich verpflichtet sind.

Die viel zu geringen Summen haben bisher gerade dafĂŒr gereicht, dass die KrankenhĂ€user dringend nötige Investitionen in GebĂ€ude und GerĂ€te finanzieren konnte. FĂŒr Heiz- und Klimatechnik gab es keinen Spielraum. Wer es mit Hitzeschutz ernst meint, darf die Patientinnen und Patienten genauso wie die Krankenhaus-BeschĂ€ftigten, die jedes Jahr in viel zu warmen GebĂ€uden leiden, nicht vergessen.

Die KrankenhĂ€user benötigen ein umfassendes Investitionsprogramm, um mit dem Klimawandel umgehen zu können. Die extrem angespannte wirtschaftliche Lage der KrankenhĂ€user, ausbleibender Inflationsausgleich und nach wie vor viel zu geringe Investitionskostenfinanzierung zeigen aber eine gegenteilige Entwicklung.“

Text/Foto: DKG