DKG: Mehr Investitionen auch in die soziale Infrastruktur

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Zur aktuellen Reformdiskussion um die Schuldenbremse erklĂ€rt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Dr. Gerald Gaß:

„Bei der aktuellen politischen Debatte zur Schuldenbremse muss der Blick unbedingt auch auf die soziale Infrastruktur gelenkt werden. Die Krankenhauslandschaft als zentrale SĂ€ule der sozialen Daseinsvorsorge soll ĂŒber einen Transformationsfonds im Umfang von 50 Milliarden Euro, der zur HĂ€lfte aus Beitragsmitteln der Gesetzlichen Krankenkassen gespeist wird, umgebaut werden. Diese dringend notwendigen Investitionen mĂŒssen nach einem aktuellen Gutachten um rund 30 Milliarden Euro ergĂ€nzt werden, um Fortschritte bei der CO2-Reduktion der KrankenhĂ€user zu erreichen.

Beide Ziele, die Transformation der Krankenhauslandschaft und die damit verbundene Modernisierung der Infrastruktur, ebenso wie die CO2-NeutralitĂ€t des Gesundheitswesens, sind Investitionen in die Zukunft unserer Gesellschaft. Sie tragen dazu bei, dass die Betriebskosten der KrankenhĂ€user weniger stark steigen und geben Antworten auf den sich verschĂ€rfenden FachkrĂ€ftemangel im Gesundheitswesen. Diese Investitionen in die Zukunft mĂŒssen vollstĂ€ndig aus Steuermitteln finanziert werden, um die Sozialabgaben nicht weiter in die Höhe zu treiben.

Schon allein die Tatsache, dass beim aktuellen Finanzierungskonzept des Transformationsfonds die privaten Krankenversicherungen völlig außen vor sind, ist eigentlich ein sozialpolitischer Skandal. Jetzt besteht die Chance, diese Investitionssummen in dem geplanten Deutschlandfonds unterzubringen und zu finanzieren. Damit wĂŒrden finanzielle SpielrĂ€ume bei den gesetzlichen Krankenkassen frei, die unbedingt genutzt werden mĂŒssen, um den notwendigen Inflationsausgleich an die KrankenhĂ€user auszuzahlen. Kommt dieser Inflationsausgleich nicht, wird sich der kalte Strukturwandel zu Lasten der Patientinnen und Patienten fortsetzen und beschleunigen. Die Folge wĂ€re ein weiterer Vertrauensverlust der Bevölkerung in die HandlungsfĂ€higkeit der Politik. Die neue Regierung hat jetzt die Chance, dieser fĂŒr unsere Demokratie Ă€ußerst gefĂ€hrlichen Entwicklung ein Ende zu setzen.“

Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) am 26. Februar 2025

Foto: Dr. Gerald Gaß (c) DKG/Lopata