Magdeburg. Mit einer Lesung des vielfach ausgezeichneten Autors Dmitrij Kapitelman beschließt die Stadtbibliothek Magdeburg am Dienstag, 26. November, ihre Reihe „Jüdisches Leben heute“. Der vor drei Jahrzehnten als jüdischer „Kontingentflüchtling“ nach Deutschland gekommene gebürtige Ukrainer stellt um 19.30 Uhr in der Zentralbibliothek im Breiten Weg 109 seinen Roman „Eine Formalie in Kiew“ vor.
Im Mittelpunkt steht die Geschichte einer Familie, die einst voller Hoffnung in die Fremde zog, um ein neues Leben zu beginnen, und am Ende ohne jede Heimat dasteht. Erzählt mit dem bittersüßen Humor eines Sohnes, der stoisch versucht, Deutscher zu werden.
Dmitrij Kapitelman kann besser sächseln als die Beamtin, bei der er den deutschen Pass beantragt. Nach 25 Jahren als Landsmann, dem Großteil seines Lebens. Aber der Bürokratie ist keine Formalie zu klein, wenn es um Einwanderer geht. Frau Kunze verlangt eine Apostille aus Kiew. Also reist er in seine Geburtsstadt, mit der ihn nichts mehr verbindet, außer Kindheitserinnerungen. Schön sind diese Erinnerungen, warten doch darin liebende, unfehlbare Eltern. Und schwer, denn gegenwärtig ist die Familie zerstritten.
Dmitrij Kapitelman, 1986 in Kiew geboren, kam im Alter von acht Jahren als „Kontingentflüchtling“ mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Heute arbeitet er als freier Journalist. Für „Eine Formalie in Kiew“ wurde er mit dem „Buchpreis Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag“ ausgezeichnet.
Alle interessierten Besucher sind herzlich zur Lesung und zum Gespräch mit Dmitrj Kapitelman am Dienstag, 26. November, um 19.30 Uhr in der Zentralbibliothek der Stadtbibliothek Magdeburg willkommen. Die Veranstaltungsreihe „Jüdisches Leben heute“ der Stadtbibliothek wird gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt, Staatskanzlei und Ministerium für Kultur. Anmeldungen unter Tel. 0391/5404884 oder per E-Mail an webteam@stadtbibliothek.magdeburg.de möglich. Der Eintritt ist frei.
Quelle: Stadtbibliothek Magdeburg / Dr. Maik Hattenhorst