Doku: Asta Nielsen – Europas erste Filmikone (Arte 22:30 – 23:25 Uhr)

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Asta Nielsen (1881-1972) ist die Pionierin und der erste Star des Kinos in Europa. Als Arbeiterkind und alleinerziehende Mutter arbeitet sie sich von ganz unten hoch. Sie inszeniert sich bewusst als erstes Rollen-Vorbild fĂŒr moderne, unabhĂ€ngige Frauen – und spielt queere Figuren wie Hamlet. Mit vielen Filmausschnitten spĂŒrt die Dokumentation dieser singulĂ€ren Erscheinung nach.

Asta Nielsen (1881-1972) war der erste Filmstar in Europa. Sie schuf das Kino, wie wir es heute kennen: Ihr erster Film „AbgrĂŒnde“ ist auch einer der ersten Langfilme der Filmgeschichte. Mit ihrem erotischen Gaucho-Tanz verzauberte sie die Massen, bald drehte sie ganze Serien. 1914 sahen pro Tag 1,5 Millionen Menschen auf der ganzen Welt einen Film mit Asta Nielsen.

Dieser Erfolg war ihr nicht in die Wiege gelegt: 1881 in eine Arbeiterfamilie in Kopenhagen hineingeboren, musste Asta Nielsen hart kĂ€mpfen, um Schauspielerin zu werden. Dann mit 19 Jahren der Schock: Sie erwartet ein Kind – und weigert sich, den Vater zu heiraten. Sie will unabhĂ€ngig bleiben.

Solche modernen, neuen Frauen spielt Asta Nielsen spĂ€ter in ihren Filmen, und im Kino sitzen die ersten berufstĂ€tigen Frauen, die genau diese Vorbilder suchen. Vom Teenager bis zum Vamp, vom Melodram bis zur Komödie spielt „die Asta“ alle Rollen. Schon frĂŒh tritt sie in Hosenrollen auf, 1922 verkörpert sie Hamlet zwischen den Geschlechtern. Etwa 70 Filme dreht Asta Nielsen bis 1932 in Deutschland – doch mit den Nazis möchte sie nicht arbeiten.

Mit faszinierenden Filmausschnitten und einer reich ausgestatteten Inszenierung spĂŒrt die Dokumentation dem Geheimnis dieser Ikone nach. Karola Gramann und Heide SchlĂŒpmann von der Kinothek Asta Nielsen diskutieren mit Barbara Beuys, die eine neue Biografie ĂŒber den Weltstar verfasst hat.

Laufzeit: 55 Minuten
Genre: Dokumentation, D 2022
Regie: Sabine Jainski

Doku verfĂŒgbar vom 29/10/2023 bis 26/01/2024