Dokumentarfilm ĂŒber einen Krebsspezialisten, der selbst schwer erkrankt / Ausstrahlung am 28.10.2024 um 22:50 Uhr im Ersten
Ein Arzt wird von der Krankheit heimgesucht, die sein Spezialgebiet ist: Krebs. Sein Name ist Wolfram Gössling, und diese Krebsart, ein Angiosarkom, ist selten. Er recherchiert und findet heraus: Die Ăberlebensrate nach fĂŒnf Jahren liegt gerade mal bei vier Prozent. Eigentlich ist er Arzt und Wissenschaftler, nun muss er die Seiten wechseln. Er wird zum Patienten, der den Kampf gegen diese besonders tĂŒckische Krebsart aufnimmt. Das eindrĂŒckliche, aber Hoffnung machende filmische PortrĂ€t von Volker Heise ist ab sofort in der ARD Mediathek und heute am 28. Oktober um 22:50 Uhr im Ersten zu sehen.
Vom Arzt zum Patienten
Als Onkologe und Chefarzt in Boston begegnet Wolfram Gössling tĂ€glich einer Krankheit, die weltweit Schrecken verbreitet: Krebs. Als Arzt versucht er sie zu heilen, als Wissenschaftler erforscht er sie, als Professor an der Harvard Medical School lehrt er ihre Behandlung. Doch eines Tages eröffnet ihm sein Arzt, dass der Pickel in seinem Gesicht ein Angiosarkom ist, ein besonders tĂŒckischer, schwer zu heilender Krebs. Von einer Minute zur nĂ€chsten wird er vom Arzt zum Patienten. Der Krebs ist nicht mehr nur sein Beruf, sondern auch sein Schicksal – und die Ăberlebenswahrscheinlichkeit ist sehr gering.
Die Behandlung: Gift, Feuer, Stahl
Gössling nimmt den Kampf an. Er muss sich einer Chemotherapie unterziehen, die ihm das GefĂŒhl in den Fingern raubt; einer Bestrahlung aussetzen, die seine Haut verbrennt; einer Operation entgegensehen, die ihm das halbe Gesicht nimmt und sein Aussehen fĂŒr immer verĂ€ndert. Behandelt wird er von den Frauen und MĂ€nnern, mit denen er tĂ€glich zusammenarbeitet und die plötzlich nicht mehr seine Kolleg:innen sind, sondern seine Ărztinnen und Ărzte.
Leid und Hoffnung
ErzĂ€hlt wird die Geschichte aus der Perspektive des Patienten, dessen Leben auf dem Spiel steht; des Ehemanns und Familienvaters, der auf keinen Fall sterben will; des Arztes und Wissenschaftlers, der sich keine Illusionen macht und die Krankheit in- und auswendig kennt; der Ărztinnen und Ărzte, die ihn behandeln und der Familie, die mit ihm leidet. „Ăberleben“ ist ein ebenso kraftvoller wie emotionaler Film ĂŒber die Hoffnung und ihren Preis – und ĂŒber das Licht am Ende des Tunnels: ein Film, der Mut macht.
Geschichte in Bildern
Nach seiner Diagnose bat Wolfram Gössling die befreundete Fotografin Rania Matar, ihn wĂ€hrend der Jahre der Behandlung mit der Kamera zu begleiten. Entstanden sind PortrĂ€tfotografien von unglaublicher IntensitĂ€t und NĂ€he, die den gesamten Verlauf seiner inneren und Ă€uĂeren VerĂ€nderung durch die Krankheit zeigen. Diese Bilder ziehen sich wie ein roter Faden durch den Film und dokumentieren den weiten Weg, den der Protagonist seitdem gegangen ist.
Foto: Onkologe Wolfram Gössling nach der zweiten Krebserkrankung und Behandlung mit Chemotherapie, Bestrahlung und Gesichts-OP. © SWR/zero one film /Rania Matar
Video verfĂŒgbar bis 23.10.2029 â 05:00 Uhr