Als die Rote Armee in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs immer weiter vorrĂŒckte, rĂ€umten die Nazis die frontnahen Konzentrationslager und zwangen 700.000 HĂ€ftlinge zu oft wochenlangen TodesmĂ€rschen. Bis heute ist ĂŒber dieses unglaublich blutige Kapitel der Geschichte des Dritten Reichs nur wenig bekannt.
Als die Rote Armee in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs immer weiter nach Westen vorrĂŒckte, rĂ€umten die Nazis die frontnahen Konzentrationslager.
Von Sommer 1944 bis FrĂŒhjahr 1945 zwangen sie hunderttausende Deportierte zu oft wochenlangen TodesmĂ€rschen durch Deutschland und Ăsterreich. Viele HĂ€ftlinge starben an Erschöpfung oder wurden von den Wachmannschaften, aber auch von Zivilisten ermordet, an denen sie vorbeimarschieren mussten. Die unglaubliche BrutalitĂ€t dieser TodesmĂ€rsche zeugt von der allgemeinen Verrohung, die im untergehenden Dritten Reich um sich gegriffen hatte.
Im Grunde stellten die TodesmĂ€rsche die Fortsetzung der von den Nazis in den Konzentrationslagern verfolgten Vernichtungsstrategie dar. Angesichts des sowjetischen Vormarschs lösten sie die Lager auf und versuchten, die Spuren der Vernichtungsanlagen zu beseitigen. Damit verloren die Deutschen die Kontrolle ĂŒber die geplanten Massentötungen und griffen auch vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs des Regimes und des VorrĂŒckens der Alliierten auf andere Methoden zurĂŒck.
Die TodesmĂ€rsche waren bisher eines der am wenigsten bekannten Kapitel der Geschichte des Dritten Reichs. Ursache hierfĂŒr ist der ĂŒber lange Zeit eingeschrĂ€nkte Zugang zu Informationen ĂŒber die IdentitĂ€t der TĂ€ter sowie der von hunderttausenden HĂ€ftlingen aus den Konzentrationslagern, GefĂ€ngnissen und Arbeitslagern, die die Nazis in den letzten Monaten des Dritten Reichs auf ihrem RĂŒckzug rĂ€umten.
Heute können viele bislang ungeklĂ€rte Fragen dank jĂŒngster Erkenntnisse der Geschichtsforschung sowie mithilfe der im Laufe der Jahrzehnte zusammengetragenen Zeitzeugenberichte von jĂŒdischen und anderen Ăberlebenden beantwortet werden.
Laufzeit: 89 Minuten
Genre: Dokumentation, F 2021
Regie: Virginie Linhart
Doku verfĂŒgbar bis 05/01/2024