In „Vom Winde verweht“ war sie eine unvergessliche Scarlett O’Hara. Schönheit, zweifache Oscar-Preisträgerin, gefeierter Hollywoodstar und großartige Shakespeare-Interpretin – all das war Vivien Leigh. Hinter der Berühmtheit verbarg sich jedoch eine fragile Person. Ihre bipolare Störung trübte ihren Erfolg und ihr privates Glück.
Vornehme Lady, Femme fatale: Vivien Leigh zählt bis heute zu den außergewöhnlichsten und faszinierendsten Schauspielerinnen ihrer Zeit. Die in den USA noch unbekannte Schauspielerin aus Großbritannien ergattert die damals begehrteste Rolle Hollywoods: die weibliche Hauptrolle in „Vom Winde verweht“. Über Nacht wird sie zum Star und von da an für immer und ewig Scarlett O’Hara bleiben: biestig, grausam, egoistisch, unerträglich, aber auch unbeugsam, mutig, heißblütig und hinreißend schön – einfach unwiderstehlich. Ein wahrer Triumph für Vivien Leigh, die mit dieser Rolle 1940 den Oscar als beste Hauptdarstellerin gewinnt.
Im selben Jahr heiratet sie die große Liebe ihres Lebens, den britischen Schauspieler Laurence Olivier. Bald wird das Paar fast ebenso berühmt wie die Windsors. Die Aufmerksamkeit, die sie auf sich zieht, rührt nicht nur von ihrem Schauspieltalent. Ihr Äußeres wird als magisch beschrieben. Doch das Letzte, was sie will, ist auf ihr Aussehen reduziert zu werden. Sie zieht das Bühnenlicht so oft dem Scheinwerferlicht von Hollywood vor und arbeitet hart für die Anerkennung ihres Talents.
Für ihre erschütternde Darstellung der Blanche DuBois in Elia Kazans „Endstation Sehnsucht“ bekommt Vivien ihren zweiten Oscar. In der letzten Szene des Films wird sie in Zwangsjacke in eine psychiatrische Heilanstalt überführt. Eine bedrückende Koinzidenz, wenn man weiß, dass Vivien Leigh ihr ganzes Leben lang unter einer manisch-depressiven Störung litt.
Wer war die Frau, in deren Leben sich Ruhm und Tragik so oft vermischten? Wer war Vivien Leigh? Anhand von privatem und öffentlichem Archivmaterial, von Filmausschnitten und Zeichnungen erschließt die Dokumentation ihre viel zu wenig bekannte Welt.
Laufzeit: 55 Minuten
Genre: Dokumentation, F 2019
Regie: Priscilla Pizzato
Doku verfügbar bis 07/01/2024