Dokumentarfilm: Dschingis Khan – Vom Steppenkrieger zum Weltherrscher (Arte 20:15 – 21:40 Uhr)

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Dschingis Khan legte den Grundstein dessen, was spĂ€ter das grĂ¶ĂŸte zusammenhĂ€ngende Reich der Welt werden sollte. Sein Erbe ist immens und auch 800 Jahre spĂ€ter noch zentraler Bestandteil der mongolischen IdentitĂ€t. Überlieferungen der besiegten Völker zeichneten vor allem das Bild grausamer Krieger, doch sind den mongolischen Herrschern auch bahnbrechende Neuerungen zu verdanken.

Dschingis Khans Erbe ist immens und auch 800 Jahre spĂ€ter wird er in der Mongolei geradezu kultisch verehrt. Das Wissen ĂŒber die mongolischen Herrscher stammte jedoch lange Zeit vor allem aus den ErzĂ€hlungen ihrer besiegten Feinde – weshalb ihnen der Ruf grausamer Krieger und ungebildeter „Barbaren“ vorauseilte.

Die 1227 verfasste und erst Anfang des 20. Jahrhunderts wiederentdeckte „Geheime Geschichte der Mongolen“ sowie neueste wissenschaftliche und archĂ€ologische Erkenntnisse zeichnen ein anderes Bild von Dschingis Khan: das eines Herrschers, dem es gelang, mit Hilfe bahnbrechender Neuerungen ein Reich zu einen, das sich in seiner grĂ¶ĂŸten Ausdehnung von Korea bis nach Osteuropa erstreckte.

Dschingis Khan schuf eine neue Form der Armee mit Soldaten, die nicht nur aus dem Adel, sondern aus allen Gesellschaftsschichten stammten. Auch Frauen hatten ihren Platz auf dem Schlachtfeld. Die mongolischen Eroberer förderten nicht nur den Handel innerhalb des mongolischen Reichs, sondern auch den Austausch von Wissen, was unter anderem in Wissenschaft, Architektur und Mode zu zahlreichen Neuerungen fĂŒhrte. Auch das Taj Mahal wĂ€re ohne mongolische EinflĂŒsse nie erbaut worden.

Neuen Erkenntnissen zufolge könnte auch das Klima den Aufstieg des unter dem Namen TemĂŒdschin geborenen mongolischen Nomaden und seiner Familie begĂŒnstigt haben, denn die ĂŒppigen WeideflĂ€chen boten ihren Pferden ideale Nahrung. Außerdem versorgten die Huftiere die Mongolen in Hungerperioden mit kalorienreichem Fleisch.
JĂŒngste Ausgrabungen geben Aufschluss ĂŒber den Ort, an dem der spĂ€tere Dschingis Khan wahrscheinlich seine EroberungszĂŒge plante. In Avraga, inmitten der mongolischen Steppe, haben ArchĂ€ologen einen Platz entdeckt, der sein Winterquartier gewesen sein könnte. Weiter im SĂŒden, in Shangdu – heute Nordchina -, konnten Wissenschaftler die legendĂ€re Stadt rekonstruieren, die von seinem Enkel Kublai Khan gegrĂŒndet wurde.

Original-Titel: Mongols – the secret history
Laufzeit: 85 Minuten
Genre: Dokumentation, GB 2022
Regie: Elliot Stuart, Stuart Elliot

Film:

VerfĂŒgbar bis 11/07/2023