Magdeburg. Heute wird in der Niederlassung Betrieb Magdeburg der Deutschen Post AG gestreikt. Damit will die Fachgewerkschaft DPVKOM vor Beginn der Entgeltrunde 2023 fĂŒr die rund 160.000 TarifbeschĂ€ftigten des Unternehmens ein deutliches und starkes Zeichen fĂŒr eine spĂŒrbare Entgeltsteigerung setzen.
Von dem Streik sind das Paketzentrum in Osterweddingen, der Transportbereich sowie Paketzustellbasen in Magdeburg und auch in Braunschweig â das ebenfalls zur Niederlassung Betrieb Magdeburg gehört â betroffen. Dadurch werden in diesen Gebieten bis zu 20 000 Pakete nicht zugestellt oder weitertransportiert.
Der Streik beginnt um 5:00 Uhr morgens und endet gegen 20:00 Uhr. In der Zeit von 17:30 bis 18:00 Uhr wird vor dem Paketzentrum in Osterweddingen, Lange Göhren 10, 39171 SĂŒlzetal eine Streikkundgebung der DPVKOM mit rund 100 Teilnehmenden stattfinden.
Die DPVKOM fordert 12 Prozent mehr Entgelt, eine Mindesterhöhung der Monatsentgelte der unteren Entgeltgruppen um 500 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten sowie eine Höhergruppierung bestimmter BeschĂ€ftigtengruppen. Diese hohe Entgeltforderung ist nicht nur angesichts der stetig steigenden Preise fĂŒr Lebensmittel und Energie vollauf gerechtfertigt. Die Deutsche Post zĂ€hlt eindeutig zu den Gewinnern der Corona-Pandemie und steht mit einem prognostizierten Ergebnis von 8,4 Milliarden Euro vor ihrem bislang besten GeschĂ€ftsjahr. AuĂerdem wird die Deutsche Post ihre gravierenden Personalprobleme nur dann lösen, wenn sie den BeschĂ€ftigten deutlich höhere Löhne zahlt.
Ein Einstiegsgehalt von knapp 2 400 Euro brutto fĂŒr Zustellerinnen und Zusteller ist angesichts der harten Arbeitsbedingungen in der Zustellung viel zu gering. Damit kann kein neues Personal gewonnen werden. In den vergangenen Jahren wurden laut Postchef Frank Appel TarifvertrĂ€ge abgeschlossen, die gut fĂŒr das Unternehmen, aber schlecht fĂŒr die Mitarbeitenden waren. Das muss sich jetzt Ă€ndern.
ZusÀtzlich zu der Entgeltforderung fordert die DPVKOM die Deutsche Post auf, zeitnah die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte steuer- und sozialabgabenfreie InflationsausgleichsprÀmie von 3 000 Euro auszuzahlen, und zwar unabhÀngig von einer tariflichen Erhöhung der Entgelte.
Text/Foto: DPVKOM