Sarah gilt als schuldig am Tod ihrer Schwester. Dass Sarah und ihr Schwager Max sich einst liebten, macht die Situation nicht einfacher.
âTypisch: Tilgt mich aus ihrem Leben, und wenn sie mich braucht, ruft sie anâ: Die erfolgreiche Frankfurter Architektin Sarah von Wythersheim hat ihre Schwester Susanne, die mit ihrem Mann Max und den drei Kindern auf einem Bauernhof im Vogelsberg lebt, seit 18 Jahren nicht gesehen. Eine dringende Nachricht der Familie, die Susanne kurz vor ihrem Aufbruch in den Urlaub erreicht, ignoriert sie.
Noch in den Ferien erfahren sie und ihr LebensgefĂ€hrte Tobias, dass Susanne bei einem Unfall einen Leberschaden davongetragen hat und ihre Schwester als Organspenderin gebraucht hĂ€tte. Zwar hat Susannes achtzehnjĂ€hriger Sohn Boris sich fĂŒr eine Gewebeverpflanzung zur VerfĂŒgung gestellt, doch die Mutter stirbt kurz nach der Operation. Und Sarah kehrt mit dem GefĂŒhl nach Deutschland zurĂŒck, am Tod ihrer Schwester Schuld zu sein. Um ihrem Schwager Hilfe anzubieten, fĂ€hrt sie in den Vogelsberg und findet die Familie in einem desolaten Zustand vor.
Obwohl sie ihre UnterstĂŒtzung dringend nötig hĂ€tten, wollen Max und der langsam genesende Boris eigentlich nur, dass Sarah wieder verschwindet, weil sie sie fĂŒr eine egoistische, oberflĂ€chliche Karrierefrau halten. Aber nach Wochen zĂ€hen Ringens um das Vertrauen der Familie scheint Sarah Erfolg zu haben. Sie steht plötzlich vor der Frage, was das frĂŒhere Leben in der Frankfurter Schickeria ihr ĂŒberhaupt bedeutet. Und sie muss ihre Beziehung zu Max klĂ€ren, die am Anfang der ganzen verhĂ€ngnisvollen Entwicklung stand: Die beiden hatten sich wĂ€hrend Susannes erster Schwangerschaft ineinander verliebt.
In Christine E. Wiegands sorgfĂ€ltig produziertem TV-Drama löst ein tragischer Unfall eine leise, aber nachdrĂŒckliche Reflexion ĂŒber die Dynamik familiĂ€rer Beziehungen aus: Bedeutet Verwandtschaft immer auch Liebe, Verantwortung und bedingungslose FĂŒrsorge? Wie lassen sich unterschiedliche LebensentwĂŒrfe miteinander vereinbaren? Und ist es möglich, dem âFamilienschicksalâ zu entrinnen? Die einfĂŒhlsame Inszenierung gibt den Charakteren Gelegenheit, sich zu entwickeln.
Laufzeit: 90 Minuten
Genre: Drama, D 2001
Regie: Christine Wiegand
Darsteller:
Sarah von Wythersheim (Sonja Kirchberger)
Tobias Richter (Martin Umbach)
Susanne GrĂŒn (Jenny Schily)
Max GrĂŒn (Jochen Nickel)
Boris GrĂŒn (Frederic Welter)
Hanna GrĂŒn (Stephanie Charlotta Koetz)
Marie GrĂŒn (Sina Richardt)
Werner Rinn (Karl Knaup) u. a.
Film: