Drama: Vatersland (Arte 20:15 – 22:10 Uhr)

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Eine Reise zurĂŒck in die 50er und 60er Jahre: durch Fotos und Filmaufnahmen aus ihrer Kindheit, erinnert sich die 48-jĂ€hrige Filmemacherin Marie an ihr Aufwachsen im spießbĂŒrgerlichen Nachkriegs-Deutschland. Eine Jugend, geprĂ€gt von stĂ€ndiger Rebellion gegen eine Gesellschaft, die von MĂ€dchen eines erwartet hat: HĂŒbsch in die Kamera lĂ€cheln und keinesfalls selbst Regie fĂŒhren!

Filmemacherin Marie steckt in der Krise. „Schreib doch ein neues Drehbuch“, so der gut gemeinte Ratschlag ihres Ehemanns. Wenn das so einfach wĂ€re! Als eines Morgens eine Kiste voller Fotos und Filmaufnahmen aus ihrer Kindheit vor der TĂŒr steht, fĂŒhren diese Marie in einer emotionalen Zeitreise zurĂŒck in ihre eigene Vergangenheit. Es sind die Fotos ihres Vaters, eines passionierten Fotografen.

Wie in einem Sog befasst sich die 48-jĂ€hrige Marie mit den ErinnerungsstĂŒcken und vernachlĂ€ssigt zunehmend den Familienalltag. Ihre Gedanken kreisen immer mehr um ihre eigene Geschichte.

Als Kind erfĂ€hrt Marie, dass ihre Mutter schwer erkrankt ist. Dass es Krebs ist, wird verschwiegen. FĂŒr ihren kindlichen Trotz, mit dem sie auf diese Nachricht reagiert, hat niemand VerstĂ€ndnis. Der Vater schickt sie zunĂ€chst zu den Großeltern nach Bayern, wo man ebenfalls mit Maries rebellischer Art und ihrem Heimweh ĂŒberfordert ist.

ZurĂŒck in Köln passiert die Katastrophe: Die Mutter stirbt. Die kleine Marie fĂŒhlt sich wegen ihrer Widerspenstigkeit schuldig am Tod der Mutter. Nach dem BegrĂ€bnis bleibt Marie mit ihrem Vater und ihrem Bruder zurĂŒck und versucht sich „mutterseelenallein“ im „Vatersland“ zurechtzufinden. Der Vater versinkt in seiner Trauer, die HilfsbedĂŒrftigkeit seiner Tochter erkennt er nicht, der Krise begegnet er mit erlerntem militĂ€rischen Drill. Er lĂ€sst Marie den Haushalt organisieren und macht sie zum Objekt seiner Fotografie. Über die Mutter wird nicht mehr gesprochen. Bei ihrem Ă€lteren Bruder findet Marie auch keinen Halt.

Dem Vater entgleitet zunehmend die Erziehung seiner aufmĂŒpfigen Tochter. Er schickt sie auf ein katholisches MĂ€dcheninternat. Die Nonnen praktizieren den gleichen erstarrten autoritĂ€ren Erziehungsstil, aber Marie ist gewitzt genug, um sich ihnen immer wieder zu widersetzen.

Laufzeit: 115 Minuten
Genre: Drama, D, B 2022
Regie: Petra Seeger

Schauspieler:

Marie / Marianne – Margarita Broich
Marie (8-10 Jahre) – Felizia Trube
Marie (10-14 Jahre) – Momo Beier
Marie (14-18 Jahre) Stella Holzapfel
Vater – Bernhard SchĂŒtz
Wolfgang – Matti Schmidt-Schaller

Film:

VerfĂŒgbar vom 13/09/2023 bis 19/09/2023