Linke warnt vor Stimmungsmache gegen FlĂŒchtlinge wie 2015
OsnabrĂŒck. Im ersten Halbjahr wurden bundesweit dreimal so viele AufmĂ€rsche der extremen Rechten gezĂ€hlt wie im Vorjahreszeitraum. Die von der Nazi-Szene veranstalteten Proteste stiegen von 35 auf 110 Veranstaltungen. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, die der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ) vorliegt.
Als Grund gilt die stark gestiegene Zahl an Asylbewerbern und FlĂŒchtlingen sowie die öffentliche Debatte um eine neue FlĂŒchtlingskrise. Auch das Ende der Corona-Pandemie, die zwei Jahre lang GroĂveranstaltungen verhindert hatte, hat die Szene wieder beflĂŒgelt.
Dagegen ging die Zahl der Rechtsrock-Konzerte etwas zurĂŒck und sank im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 89 auf 71.
Die Linken-Abgeordnete Petra Pau (Foto) zeigte sich besorgt ĂŒber die gestiegenen Zahlen der AufmĂ€rsche. Pau sagte der „NOZ“: „Die Mobilisierungskraft der extremen Rechten steigt nun ein Jahr nach der Pandemie wieder enorm an.“ Die meisten AufmĂ€rsche seien dabei aus Protest gegen FlĂŒchtlingsunterkĂŒnfte entstanden und sogenannte „Nein zum Heim“-Demonstrationen gewesen.
Pau sagte: „Es ist unser aller Pflicht zu verhindern, dass sich die extrem feindliche Stimmung gegen GeflĂŒchtete auf einem Ă€hnlichen Niveau wie Anfang der 1990er-Jahre und 2015 einpendelt.“ Die höchste Zahl an rechten AufmĂ€rschen war im Jahr der FlĂŒchtlingskrise 2015 mit 590 verzeichnet worden. Danach war der Trend rĂŒcklĂ€ufig.
Foto: Petra Pau (Die Linke) (c) DBT/Stella von Saldern)