Verbesserte Patientenversorgung steigert Genesungs- und Ăberlebenschancen
Der 19. MĂ€rz ist Tag der Luftretter: AnlĂ€sslich des Aktionstages setzt sich die DRF Luftrettung fĂŒr eine weitere Optimierung der notfallmedizinischen Versorgung ein. Insbesondere bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie SchĂ€del-Hirn- oder Polytraumata hat die schnelle und bestmögliche Versorgung der Patienten oberste PrioritĂ€t. Je besser die Versorgung ablĂ€uft, desto höher sind die Ăberlebens- und Genesungschancen der Patienten. Die konsequente Umsetzung der so genannten „Next-Best“-Strategie ist zentral, um bereits bei der Disposition geeigneter Rettungsmittel im Sinne der Patienten zu agieren.
Die AlarmierungsgrĂŒnde fĂŒr Rettungshubschrauber zeigen seit Jahren ein konstantes Bild: Am hĂ€ufigsten werden die Hubschrauberbesatzungen zu Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall gerufen, gefolgt von UnfĂ€llen und StĂŒrzen.
„Next-Best“-Strategie verkĂŒrzt PrĂ€hospitalzeiten
Experten sind sich einig: Zeit rettet Leben, insbesondere bei den so genannten Tracerdiagnosen. Bei plötzlichem Kreislaufstillstand, Schlaganfall, schwerem SchĂ€del-Hirn-Trauma, lebensbedrohlichen Verletzungen oder auch einer Sepsis sollten zwischen Eingang des Notrufs bis zur Aufnahme in einer geeigneten Klinik maximal 60 Minuten vergehen. Um diese PrĂ€hospitalzeit zu einzuhalten, mĂŒssen aus Sicht der DRF Luftrettung alle an der Rettungskette Beteiligten effizient und vorausschauend zusammenarbeiten: je kĂŒrzer die Zeitspanne bis zur Versorgung in der bestgeeigneten Klinik, desto besser die Ăberlebens- und Genesungschancen.
FĂŒr die Leitstellen bedeutet dies insbesondere bei diesen zeitkritischen Notfallereignissen eine Abkehr vom reinen Blick auf die Hilfsfrist, bei der zunĂ€chst nur das schnellste Rettungsmittel an die Einsatzstelle entsendet wird. Die DRF Luftrettung fordert jedoch, gemÀà der „Next-Best“-Strategie die Luftrettung ĂŒberall dort direkt oder parallel zum bodengebundenen Rettungsdienst anzufordern, wenn auf Grund des Meldebildes zu erwarten ist, dass ein Rettungshubschrauber durch seine spezifische Ausstattung fĂŒr die Versorgung oder den Patiententransport einen medizinisch relevanten Zeitvorteil bringt. FĂŒr Leitstellenmitarbeitende heiĂt das: Es gilt, sowohl den schnellsten Notarztzubringer als auch schon in dieser frĂŒhen Einsatzphase das schnellste Patiententransportmittel in die optimale Klinik zu berĂŒcksichtigen. So lassen sich potenzielle Zeitverzögerungen durch spĂ€tere Nachalarmierungen verhindern.
Luftrettung ermöglicht langfristige Versorgungssicherheit
Seit mehr als 50 Jahren steht die DRF Luftrettung fĂŒr das Ziel, Menschen in medizinischen Notlagen schnellst- und bestmöglich zu versorgen. Vor dem Hintergrund anstehenden Reform des Rettungsdienstes sowie finanzieller Einsparungen durch mögliche SchlieĂungen von kleineren KrankenhĂ€usern steigt die Bedeutung der Transport- und Logistikkomponenten im Rettungsdienst: die gemeinnĂŒtzige Organisation regt an, die aus Einsparungen gewonnenen Mittel an anderer Stelle im Gesundheitssystem sinnvoll zu reinvestieren, insbesondere muss der prĂ€klinische Bereich auf die zukĂŒnftigen Ănderungen vorbereitet und entsprechend ausgestattet werden. So kann etwa im lĂ€ndlichen Raum ein luftgestĂŒtzter Patiententransport in ein weiter entferntes Zentrum den bodengebundenen Rettungsmitteln lange Transport- und Umlaufzeiten ersparen. Die Luftrettung ist damit ein wichtiger Bestandteil in der Sicherung einer zeitgerechten Gebietsabdeckung durch die lokalen Rettungsmittel.
Ăber den Tag der Luftretter
Erstmals im Jahr 2020 von der DRF Luftrettung initiiert, setzt der Tag der Luftretter jĂ€hrlich am 19. MĂ€rz – dem Tag des ersten Einsatzes eines Rettungshubschraubers der gemeinnĂŒtzigen Organisation im Jahr 1973 – die Luftrettung in den Fokus. Ziel ist es, möglichst viele Menschen zu erreichen und neugierig auf die Luftrettung zu machen: Denn Menschenleben retten geht nur gemeinsam.
Ăber die DRF Luftrettung
Die DRF Luftrettung mit Sitz in Filderstadt ist eine der gröĂten Luftrettungsorganisationen Europas. Von 32 Stationen an 30 Standorten in Deutschland aus starten die Hubschrauber und Ambulanzflugzeuge der gemeinnĂŒtzigen Organisation zu ihren EinsĂ€tzen. Hierzu gehören EinsĂ€tze in der Notfallrettung, VerlegungsflĂŒge von kritisch kranken oder verletzten Personen zwischen Kliniken und RĂŒckholungen von Patientinnen und Patienten aus dem Ausland. An zwölf dieser Stationen sind die Crews rund um die Uhr einsatzbereit, an einer weiteren Station ist die Besatzung im Tagbetrieb mit erweiterten Randzeiten (6.00 bis 22.00 Uhr) einsatzbereit. An vier Standorten kommen Hubschrauber mit Rettungswinde zum Einsatz. Insgesamt leistete die DRF Luftrettung 36.413 EinsĂ€tze im Jahr 2023. FĂŒr den kontinuierlichen Ausbau ihrer lebensrettenden Aufgabe ist die gemeinnĂŒtzige Luftrettungsorganisation auf finanzielle UnterstĂŒtzung angewiesen. Rund 400.000 Fördermitglieder weiĂ der DRF e.V. bereits an seiner Seite.
Foto: Die Luftretter (c) DRF Luftrettung / Fotografin: Maike Glöckner