Nach zwei Jahren mit bundesweitem Feuerwerksverbot ist zum Jahreswechsel 2022/2023 privates Feuerwerk vielerorts nun wieder gestattet. Aus gesundheitlichen und Umweltschutz-GrĂŒnden ist dennoch von Feuerwerk abzuraten. Wer nicht darauf verzichten möchte, den ruft das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zum vorsichtigen Umgang mit Pyrotechnik auf und gibt Erste-Hilfe-Tipps fĂŒr den Ernstfall.
âDer Umgang mit Feuerwerkskörpern fĂŒhrt leider immer wieder zu teilweise schweren Verletzungen, und an Silvester herrscht jedes Jahr aufs Neue Hochbetrieb in den Notaufnahmen. Nicht nur angesichts der ohnehin angespannten Versorgungslage in vielen Kliniken bundesweit rufen wir nachdrĂŒcklich zum verantwortungsvollen Umgang mit Böllern, Raketen und Co auf“, sagt DRK-Bundesarzt Univ.-Prof. Bernd Böttiger.
Zum sicheren und verantwortungsvollen Umgang gehört es, nur offiziell zugelassene und zertifizierte Feuerwerkskörper zu nutzen und vor dem Abbrennen unbedingt die beigefĂŒgten Herstellerhinweise zu lesen. Kinder dĂŒrfen grundsĂ€tzlich keine Böller in die HĂ€nde bekommen und Jugendliche unter 18 Jahren sollten umfassend ĂŒber den Gebrauch und die möglichen Gefahren aufgeklĂ€rt werden. Vom Kauf von Pyrotechnik aus dem Ausland oder gar der Verwendung selbstgebauter Feuerwerkskörper ist unbedingt abzusehen. BlindgĂ€nger dĂŒrfen niemals erneut gezĂŒndet werden und in jedem Fall ist beim ZĂŒnden stets ein ausreichender Sicherheitsabstand einzuhalten.
âKommt es dennoch zu Verletzungen, ist es vor allem wichtig, schnell zu reagieren“, so Prof. Böttiger, der auch Klinikdirektor an der Uniklinik in Köln ist. Schwere Verbrennungen, Hand- oder Augenverletzungen, Alkoholvergiftungen und UnterkĂŒhlungen sind typische NotfĂ€lle in der Silvesternacht. Sogar abgerissene Finger kommen vor. Der DRK-Bundesarzt rĂ€t:
âą âBei kleineren Verbrennungen kĂŒhlen, bei groĂflĂ€chigen nicht, da sonst eine UnterkĂŒhlung der betroffenen Person droht. Als Faustregel gilt, Verbrennungen, die gröĂer als die HandflĂ€che sind, erfordern eine Ă€rztliche Behandlung.
âą Bei Handverletzungen sollte die Wunde umgehend steril abgedeckt werden. Abgerissene Finger oder Fingerteile nach Möglichkeit bergen und den RettungskrĂ€ften ĂŒbergeben.
⹠Bei Augenverletzungen ist es wichtig, beide Augen zu verbinden, sodass das verletzte Auge möglichst nicht mehr bewegt wird.
âą Bei ernsten Verletzungen sollte der Notruf 112 getĂ€tigt werden.“
âDie Silvesternacht ist fĂŒr die meisten Menschen ein besonderes Erlebnis. Auch wenn viele nach der zweijĂ€hrigen Pause nun endlich wieder ausgelassen und mit privatem Feuerwerk feiern wollen, sollten Vorsicht und RĂŒcksicht dabei weiter im Vordergrund stehen“, betont Prof. Böttiger.
Text/Foto: DRK