Magdeburg. Das aktuelle Erstarken rechtspopulistischer politischer Strömungen in Deutschland und vielen weiteren Staaten ist der Ausgangspunkt für den Diskussionsabend mit Frank Deppe (Foto) in der Stadtbibliothek. Am Dienstag, 22. Oktober, um 19.30 Uhr fragt der viele Jahre in Marburg wirkende emeritierte Politikwissenschaftler, ob eine autoritäre Form des Kapitalismus droht.
Frank Deppe nimmt in seinem einführenden Vortrag die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise des Jahres 2008/2009 zum Ausgangspunkt und beobachtet seither eine „autoritäre Wende“. Sie zeige sich politisch sowohl in westlichen Zentren als auch in abgelegenen Regionen. Dabei beleuchtet er die Situation in den USA, Russland, China und Indien und diskutiert, ob demokratische Bewegungen von unten als Gegengewicht wirken können. Die These lautet, dass die besorgniserregende Entwicklung mit einer Krise der Demokratie und einem Trend hin zu autoritären Formen des Kapitalismus zusammenhängt. Davon abgeleitete Themen wie die wachsende Bedeutung des Nationalismus und die Betonung von innerer und äußerer Sicherheit sind weitere Punkte in der Diskussion.
Frank Deppe, geb. 1941, lehrte Politische Wissenschaften an der Universität Marburg, ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von Attac und im Vorstand der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Europa, politische Theorie und die Entwicklung der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung.
Alle interessierten Gäste sind zum Vortrag von Frank Deppe mit anschließender Diskussion zum Thema „Zeitenwende: Autoritärer Kapitalismus“ am Dienstag, 22. Oktober, um 19.30 Uhr in der Zentralbibliothek der Stadtbibliothek, Breiter Weg 109, herzlich eingeladen. Die Veranstaltung wird organisiert von der Heinz-Jung-Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt in Kooperation mit der Stadtbibliothek. Der Eintritt ist frei.
Foto: Prof. Dr. Frank Deppe (c) Kay Herschelmann