Vier Künstlerinnen und Künstler aus Magdeburg widmen sich der Architektur des Doms mit verschiedenen Drucktechniken
Im Jahr der Druckkultur 2024 haben sich vier Einzelkünstler:innen aus Magdeburg, Lina Rieck, Christoph Ackermann, Nils Heinemann und Josephine Ehlenberger zusammengeschlossen erstmals zu einer gemeinsamen Ausstellung, in der sie die alte Kunstrichtung des handgefertigten individuellen Druckens mit all seinen Feinheiten und Individualgestaltungsmethoden feiern und sichtbar machen möchten.
Jeder von ihnen hat eine sehr individuelle Bindung zum Magdeburger Dom und zu seiner Schönheit und den verschiedenen Alleinstellungsmerkmalen der Kathedrale, ob es der Zugang über die Architektur ist, das besondere Licht im Kirchenraum oder die Musik, die ihn in unterschiedlicher Art und Weise erfüllt.
Es werden ganz verschiedene Druckarten angewandt wie Serigraphie und Risographie, sodass bei jedem Werk andere Feinheiten zum Ausdruck gebracht werden können.
Das Ziel der Ausstellung ist es eine neue Sichtweise auf den „alt bekannten“ Dom den Einheimischen, aber auch einen interessanten Eindruck neuen Besucherinnen und Besuchern zu geben. Viele Kleinigkeiten fallen beim Durchschreiten des Doms gar nicht ins Auge, sodass die Ausstellung die Möglichkeit gibt besondere Verzierungen oder kleine Schätze zu sehen und dann auch in Echt zu betrachten.
Die Ausstellung läuft vom 06.06.-10.09.2024 im Magdeburger Dom. Die Vernissage findet am 06.06.2024 um 18:30 Uhr im Magdeburger Dom statt mit Musik von Johannes Max Eichberg am Klavier.
Vitae der Künstler:innen
Lina Rieck
Lina Rieck wurde bereits früh an die Kunst herangeführt, als Tochter einer Kunstlehrerin entschied sie sich ebenfalls für eine künstlerische Ausbildung. Ihr Studium führte sie an die Hochschule Magdeburg-Stendal zur Studienrichtung des Industrial Designs, später im Master zum Interaction Design. Sie nahm an unterschiedlichen Workshops für Grafikdesign teil und sammelte Auslandserfahrung an der University of Arts in Poznań (Polen). Sie erlernte dabei auch die Technik des Siebdrucks womit sie sich 2020 als Schwerpunkt als Kommunikationsdesignerin selbstständig machte.
Seitdem arbeitet sie als Freiberuflerin für verschiedene Kultur- und Kunstprojekte und hat zusammen mit ihrem Kommilitonen und guten Freund, dem Kommunikationsdesigner Max Fuchs, ein Studio im Zentrum für Kunst und Kreativwirtschaft im Forum Gestaltung gegründet. Beide gestalteten u.a. die Ausstellung zur Geschichte des Gesellschaftshauses Magdeburg zusammen und konzipierten 13 Ausstellungstafeln.
Christoph Ackermann
Christoph Ackermann, 1979 in Magdeburg geboren, begann seinen künstlerischen Werdegang schon in frühen Jugendjahren. Fast 30 Jahre ist es her, als er 1993 die Graffiti-Kunst als Ausdrucksform für sich wählte und ihr bis heute verbunden ist. 2001 erfolgte seine erste Teilnahme an einer Ausstellung während des zweiten internationalen Kunstfestivals in Magdeburg. Fortan beschäftige sich Ackermann vermehrt mit abstrakter zeitgenössischer Kunst, Grafik, Kalligraphie, sowie der Fotografie und es folgten eine Vielzahl an Ausstellung, wie z.B.: dem Kunstmuseum unser Lieben Frauen, dem MDR Funkhaus oder der Kunst/Mitte in Magdeburg, der Stroke Art Fair – führende Messe für neue zeitgenössische Kunst in München, Dortmund oder auch in Portugal.
Nach dem Studienabschluss als Diplom Designer, begab er sich 2004 in die Selbstständigkeit und arbeitet seither als freiberuflicher Künstler, Fotograf und Grafiker.
Seit Ende der 1990er Jahre leitet Christoph Ackermann Workshops und Kunstprojekte an Schule, Jugendeinrichtungen, Hochschulen zu den Themen Kunst, Urban-Art und Fotografie.
2015 bezog er zusammen mit dem Magdeburger Künstler Frank Borisch, als einer der ersten Mieter den Q.Hof (Kunst und Handwerker Hof) im Magdeburger Stadtteil Buckau und begründeten somit die Ateliergemeinschaft im „Q.“, welche dort seit 6 Jahren in ihren Ateliers arbeitet, Ausstellungen organisiert oder kuratiert.
Seine Arbeit und Herangehensweise beruht dabei auf einem bipolaren, philosophischen Ansatz: „apollinisch-dionysisch“, welcher zwei gegensätzliche Charakterzüge des Menschen beschreibt und sich dazu der Eigenschaften bedient, die den griechischen Göttern Apollon und Dionysos zugeschrieben werden. Hierbei steht apollinisch für Form und Ordnung und dionysisch für Rauschhaftigkeit und einen alle Formen sprengenden Schöpfungsdrang.
Christoph Ackermann wurde am 05. April 2022 während der Aufnahmesitzung des Berufsverband Bildender Künstler Sachsen-Anhalt, neben 17 weiteren Künstler*innen, durch die Aufnahmekommission in den Berufsverband der Bildenden Künstler aufgenommen.
Josephine Ehlenberger und Nils Heinemann alias Fuchs&Hase und DasDaDesign
Josephine Ehlenberger und Nils Heinemann gründeten 2017 ihr eigenes Kunst- und Design-Label aus Magdeburg unter dem Namen „Fuchs&Hase“.
Die Idee von Fuchs und Hase ist aus einem kleinen Grafikauftrag für ihre Semesteranfangsparty während des Designstudiums entstanden. Ihr Print „Der Ursprung“ prangte auf dem Veranstaltungsplakat und die Idee war geboren daraus mehr zu entwickeln.
Wenig Zauber und viel Spontanität- doch die Beiden haben den Gedanken weiterverfolgt und sind der Idee treu geblieben und setzen die Idee frei nach dem Motto „Alles für deinen Bau“ in ihren Produkten mit viel Herzblut um in verschiedenen MagdeburgPrints oder auch Grafiken inspiriert von der Natur und Tierwelt oder dem urbanen Leben.
Neben Fuchs und Hase sind sie selbstständige Designer mit ihrer Agentur DasDaDesign.
Sie studierten zusammen Industriedesign an der Hochschule Magdeburg/Stendal und kümmern sich heute mit ihrer Agentur und ihrem Label um visuelle Kommunikation: Webdesign, Image Kampagnen und Social Media Projekten. Soweit es geht, arbeiten Fuchs&Hase nur mit regionalen Unternehmen zusammen.
Text von Isabel Tönniges
Titelfoto: Druck im Dom (c) Lina Rieck
Foto 2: Lina Rieck beim Siebdrucken (c) Max Fuchs