DTM-Premiere vor 110.000 Besuchern: Thiim folgt seinem Vater und schreibt mit Norisring-Sieg Geschichte

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  • Lamborghini-Pilot gewinnt 33 Jahre nach Vater Kurt Thiim DTM-Lauf am Norisring
  • Mirko Bortolotti steht nach erster SaisonhĂ€lfte an der Tabellenspitze
  • 110.000 Besucher beim 40-jĂ€hrigen JubilĂ€um der Rennserie auf dem Stadtkurs in NĂŒrnberg

NĂŒrnberg. Das gab es in der DTM noch nie: Nicki Thiim von SSR Performance gewann am Sonntag auf dem Norisring sein erstes DTM-Rennen. Der Lamborghini-Pilot und sein Vater Kurt Thiim sind damit das erste Vater-Sohn-Gespann in der 40-jĂ€hrigen DTM-Geschichte, das in den Siegerlisten der Rennserie steht. Zwei seiner 20 Erfolge verbuchte Kurt Thiim auf dem Stadtkurs in NĂŒrnberg. „Als kleiner Junge habe ich hier die DTM-Rennen meines Vaters verfolgt, ein Sieg am Norisring stand immer schon ganz oben auf meiner Bucket-List. Den Erfolg meines Vaters zu wiederholen, fĂŒhlt sich besonders nach der bisher schwierigen Saison unglaublich an. Die Momente nach der Zieldurchfahrt waren sehr emotional fĂŒr mich“, schilderte ein sichtlich gerĂŒhrter Thiim nach seinem souverĂ€nen Start-und-Ziel-Sieg. Mercedes-AMG-Pilot Maro Engel (Monaco) zeigte in seinem 100. DTM-Rennen eine starke Leistung und beschenkte sich zum JubilĂ€um mit Platz zwei. Thiims Teamkollege Mirko Bortolotti (I) wurde Dritter und geht damit als neuer TabellenfĂŒhrer in die zweite SaisonhĂ€lfte. 110.000 Besucher erlebten ein aufregendes 40-jĂ€hriges DTM-JubilĂ€umswochenende auf dem einzigen Stadtkurs in Deutschland mit viel Action auf sowie neben der Strecke.

Keyfacts, Norisring, Saisonrennen 8 von 16

  • StreckenlĂ€nge: 2.162 Meter
  • Wetter: 19 Grad, bewölkt
  • Pole-Position: Nicki Thiim (SSR Performance, Lamborghini HuracĂĄn GT3 Evo2 #94), 48,758 Sekunden
  • Sieger: Nicki Thiim (SSR Performance, Lamborghini HuracĂĄn GT3 Evo2 #94)
  • Schnellste Rennrunde: Nicki Thiim (SSR Performance, Lamborghini HuracĂĄn GT3 Evo2 #94) 49,141 Sekunden

Pole-Setter Thiim bestĂ€tigte beim Start zum achten DTM-Lauf seine gute Form und baute die FĂŒhrung in der erste RennhĂ€lfte kontinuierlich vor seinem Teamkollegen Bortolotti aus. Auf Rang drei folgte Engel, dahinter belegten der bis dato noch GesamtfĂŒhrende Kelvin van der Linde (ZA) im Audi R8 LMS GT3 Evo2 von Abt Sportsline und Mercedes-AMG-Pilot Luca Stolz (Brachbach) die RĂ€nge vier und fĂŒnf.

Als das Boxenstopp-Fenster nach 20 Minuten geöffnet wurde, schlug der Stratege Engel zu. Der Routinier wechselte als einer der ersten Piloten seine Pirelli-Reifen und konnte danach den vor ihm platzierten Bortolotti, der eine Runde spĂ€ter in die Box gefahren war, mit den bereits angewĂ€rmten Pneus ĂŒberholen. Spitzenreiter Thiim absolvierte einen perfekten Boxenstopp und ging als FĂŒhrender vor Engel sowie Bortolotti wieder auf die Strecke. Rund zehn Minuten vor Schluss kam das Safety-Car zum Einsatz, weil ein Karbonteil von der Fahrbahn geborgen werden musste. Nach dem Re-Start hielten die Top-Drei ihre Positionen – Thiim ĂŒberquerte nach 69 Runden als Sieger die Ziellinie. Hinter dem Spitzen-Trio belegte Arjun Maini (IND) im Mercedes-AMG vom Mercedes-AMG Team HRT nach einer fehlerlosen Vorstellung Rang vier. Als FĂŒnfter bewies Samstagssieger RenĂ© Rast (Bregenz) im BMW M4 GT3 von Schubert Motorsport einmal mehr seine Entschlossenheit und machte gegenĂŒber dem Start 14 PlĂ€tze gut.

Der aktuelle Champion Thomas Preining (A) ging als Zwölfter ins Rennen und konnte sich im Porsche 911 GT3 R vom Team Manthey EMA nach starken Überholmanövern in den letzten Runden noch auf Rang sechs verbessern. Stolz beendete den Sonntagslauf auf dem NĂŒrnberger Stadtkurs als Siebter. Ayhancan GĂŒven (TR) wurde im zweiten Porsche von Manthey EMA auf Platz acht gewertet, gefolgt von Kelvin van der Linde. Der als Vierter gestartete SĂŒdafrikaner fiel nach einer BerĂŒhrung mit Ferrari-Pilot Jack Aitken (GB) vom Team Emil Frey Racing weit zurĂŒck und belegte die neunte Position vor Lucas Auer (A/Mercedes-AMG Team Mann-Filter). Damit gab van der Linde die TabellenfĂŒhrung an Bortolotti ab und beendete die erste HĂ€lfte der DTM 2024 auf Rang zwei. Dritter im Gesamtklassement ist Rast.

Maro Engel: „Die Saison war bisher ein Auf und Ab. Umso schöner, dass wir ein gutes Rennen zeigen konnten und ich bei meinem JubilĂ€um aufs Podium gefahren bin. Wer die DTM mit all den Fans am Norisring erlebt, weiß, fĂŒr was die Serie steht. Dazu war es ein absolutes Highlight, gemeinsam mit meiner Tochter oben auf dem Podest zu stehen.“

Mirko Bortolotti: „Ich genieße es jedes Mal, mit der DTM am Norisring zu fahren. Die Stimmung auf den TribĂŒnen war mega. FĂŒr die gesamte Mannschaft ist es ein super Ergebnis. Die erste SaisonhĂ€lfte lief fĂŒr uns nicht perfekt, trotzdem freue ich mich ĂŒber die TabellenfĂŒhrung. Darauf können wir aufbauen, um in der zweiten HĂ€lfte noch stĂ€rker zu sein.“

Ergebnis, 8. Meisterschaftslauf, Norisring
1. Nicki Thiim (DK/SSR Performance)
2. Maro Engel (D/Mercedes-AMG Team Winward), +0,777 Sekunden
3. Mirko Bortolotti (I/SSR Performance), +1,880 Sekunden
4. Arjun Maini (IND/Mercedes-AMG Team HRT), +3,098 Sekunden
5. René Rast (D/Schubert Motorsport), +4,023 Sekunden

Das komplette Ergebnis gibt es unter dtm.com/de/ergebnisse.

Foto: Nicki Thiim entschied den Sonntagslauf am Norisring fĂŒr sich (c) ADAC Motorsport