- Zahl der Verkehrstoten steigt um 1,8 % gegenĂŒber dem Vorjahr auf 2 839
- Anstieg bei Leichtverletzten um 3,4 %, RĂŒckgang bei Schwerverletzten um 8,4 %
- Im Vergleich zu 2010: 17,1 % mehr Getötete auf FahrrÀdern und 35,2 % weniger getötete Pkw-Insassen
Im Jahr 2023 sind in Deutschland 2 839 Menschen bei StraĂenverkehrsunfĂ€llen ums Leben gekommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach endgĂŒltigen Ergebnissen mitteilt, waren das 1,8 % oder 51 Getötete mehr als im Vorjahr. Die Zahl der im StraĂenverkehr verletzten Personen stieg im Vergleich zu 2022 ebenfalls, und zwar um 1,5 % auf 366 557 Verletzte. Dies resultiert aus einer Zunahme bei den Leichtverletzten um 3,4 % auf 313 655. Dagegen sank die Zahl der Schwerverletzten um 8,4 % auf 52 902 Menschen. Pro Tag wurden damit im Jahr 2023 durchschnittlich 8 Menschen auf deutschen StraĂen getötet, 145 schwer- und 859 leichtverletzt.
Zahl der AlkoholunfĂ€lle gegenĂŒber 2022 gesunken, aber langfristig gestiegen
Die Polizei zĂ€hlte 2023 insgesamt 2,5 Millionen VerkehrsunfĂ€lle auf deutschen StraĂen, das waren 4,7 % mehr als 2022. Bei 2,2 Millionen UnfĂ€llen blieb es bei Sachschaden, bei rund 292 000 VerkehrsunfĂ€llen wurden Menschen verletzt oder getötet. Einen hohen Anstieg mit 5,2 % gab es bei den SachschadensunfĂ€llen; bei UnfĂ€llen mit Personenschaden betrug der Zuwachs 0,8 %. Besonderes Interesse gilt der Entwicklung von UnfĂ€llen, bei denen mindestens eine unfallbeteiligte Person alkoholisiert war. Ihre Zahl schwankte von 2014 bis 2019 jĂ€hrlich zwischen 34 000 und 36 000 UnfĂ€llen und sank in den Jahren der Corona-Pandemie 2020 und 2021 auf unter 33 000 UnfĂ€lle pro Jahr. Im Jahr 2022 registrierte die Polizei 38 771 AlkoholunfĂ€lle, 2023 waren es 37 172. Die Zahl der AlkoholunfĂ€lle sank damit 2023 gegenĂŒber dem Vorjahr um 4,1 %, lag aber ĂŒber dem Niveau der Jahre 2014 bis 2021.
Auf LandstraĂen wurden 24 % aller UnfĂ€lle mit Personenschaden, aber 58 % der Verkehrstoten gezĂ€hlt
Innerorts lag die Zahl der UnfĂ€lle mit Personenschaden 2023 ebenso wie im Vorjahr bei rund 203 000. Auf LandstraĂen stieg ihre Zahl um 1,2 % auf knapp 70 000. Deutlich gestiegen ist die Zahl der UnfĂ€lle mit Personenschaden auf Autobahnen, und zwar um 7,5 % auf 19 000 UnfĂ€lle.
Mit fast 70 % ereigneten sich 2023 damit die meisten UnfĂ€lle mit Personenschaden innerhalb von Ortschaften. Auf LandstraĂen entfielen rund 24 % und auf Autobahnen knapp 7 % dieser UnfĂ€lle. Allerdings haben UnfĂ€lle auf StraĂen auĂerhalb von Ortschaften unter anderem wegen der höheren Fahrgeschwindigkeiten oft schlimmere Folgen als auf StraĂen innerorts. Auf LandstraĂen kommen weitere Risikofaktoren wie die fehlende Trennung zum Gegenverkehr, schlechte Ăberholmöglichkeiten oder ungeschĂŒtzte Hindernisse wie BĂ€ume neben der Fahrbahn hinzu. Dies zeigt auch die Zahl der Verkehrstoten: Innerorts kamen nahezu 32 % der bei UnfĂ€llen im StraĂenverkehr Getöteten ums Leben, auf LandstraĂen waren es knapp 58 % und auf Autobahnen knapp 11 %.
78 % der Getöteten auf LandstraĂen waren mit Pkw oder Kraftrad unterwegs
Infolge von UnfĂ€llen auf LandstraĂen starben im Jahr 2023 insgesamt 1 635 Personen. Die meisten von ihnen waren Pkw-Insassen (54 % oder 879 Getötete), gefolgt von Menschen auf KraftrĂ€dern wie Mofas, MotorrĂ€dern und -rollern (25 % oder 403 Getötete). 189 oder 12 % der auf LandstraĂen tödlich VerunglĂŒckten waren mit dem Fahrrad unterwegs. Im Gegensatz zum Innerortsverkehr starben auf LandstraĂen mehr Menschen, die mit einem Pedelec unterwegs waren, als mit einem Fahrrad ohne Elektroantrieb (100 beziehungsweise 89 Getötete).
Rund ein Drittel aller Verkehrstoten auf LandstraĂen (33 % oder 535 Getötete) kamen bei UnfĂ€llen ums Leben, bei denen mindestens eine beteiligte Person die zulĂ€ssige Höchstgeschwindigkeit ĂŒberschritten hatte oder fĂŒr die StraĂen- oder WitterungsverhĂ€ltnisse zu schnell fuhr.
Auf Autobahnen starben 302 Menschen im Jahr 2023. Darunter waren 162 Pkw-Insassen und 74 Insassen von GĂŒterkraftfahrzeugen (zum Beispiel Lkw, Sattelzugmaschinen oder Kleintransportern). Auch auf Autobahnen ist zu schnelles Fahren eine der Hauptunfallursachen. Bei GeschwindigkeitsunfĂ€llen auf Autobahnen starben 130 Menschen, das entspricht 43 % aller bei UnfĂ€llen auf Autobahnen Getöteten.
66 % der Verkehrstoten innerorts waren zu FuĂ oder mit dem Fahrrad unterwegs
Innerhalb von Ortschaften findet der gröĂte Teil des Rad- und FuĂgĂ€ngerverkehrs statt. Dies wirkt sich auf die Unfallzahlen aus: Im Jahr 2023 starben innerorts 902 Menschen. 66 % von ihnen waren mit einem Fahrrad mit und ohne Elektroantrieb (257 Menschen) oder zu FuĂ (335) unterwegs. Nur 17 % beziehungsweise 151 der Getöteten waren Pkw-Insassen. Rund ein Drittel der innerorts auf FahrrĂ€dern Getöteten war mit dem Pedelec, hĂ€ufig auch als E-Bike bezeichnet, unterwegs, zwei Drittel mit einem Fahrrad ohne Elektroantrieb (167 bzw. 90 Menschen). Auch E-Scooter-UnfĂ€lle sind ein ĂŒberwiegend innerörtliches PhĂ€nomen: 16 der insgesamt 21 Menschen, die im Jahr 2023 mit dem E-Scooter tödlich verunglĂŒckten, kamen innerhalb geschlossener Ortschaften ums Leben. Ihr Anteil an den innerorts Getöteten insgesamt blieb mit 1,8 % vergleichsweise gering.
GegenĂŒber 2022 Anstieg bei getöteten FuĂgĂ€ngerinnen und FuĂgĂ€ngern, RĂŒckgang bei getöteten Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern
1 192 Personen kamen im Jahr 2023 in einem Pkw ums Leben, das waren 42,0 % aller Verkehrstoten. 550 Menschen verunglĂŒckten auf einem Kraftrad tödlich (19,4 % aller Verkehrstoten), 446 mit dem Fahrrad (15,7 %) und 437 waren zu FuĂ unterwegs (15,4 %). Unter den getöteten Fahrradnutzerinnen und -nutzern waren 190 mit einem Pedelec unterwegs. 115 Getötete (4,1 % aller Verkehrstoten) waren Insassen eines GĂŒterkraftfahrzeugs. GegenĂŒber 2022 sank die Zahl der auf FahrrĂ€dern Getöteten um 28 oder 5,9 %, bei FuĂgĂ€ngerinnen und FuĂgĂ€ngern waren es dagegen 69 oder 18,8 % mehr. Die Zahl der Menschen, die in einem Pkw oder auf einem Kraftrad ums Leben kamen, blieb nahezu unverĂ€ndert.
Seit 2010 gut ein FĂŒnftel weniger Verkehrstote, aber mehr auf FahrrĂ€dern Getötete
In den Jahren von 2010 bis 2023 ging die Zahl der Verkehrstoten insgesamt um 22,2 % zurĂŒck. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede: WĂ€hrend die Zahl der getöteten Pkw-Insassen um 35,2 % zurĂŒckging, stieg die Zahl der auf FahrrĂ€dern Getöteten um 17,1 %. Bei Menschen, die mit einem Kraftrad oder zu FuĂ unterwegs waren, wurden 22,4 % beziehungsweise 8,2 % weniger Getötete gezĂ€hlt.
Destatis am 05. Juli 2024
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