E-Examen in Sachsen-Anhalt: Ministerin Weidinger betont Vorreiterrolle der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bei der Juristenausbildung

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Magdeburg. In Sachsen-Anhalt steht bei der Juristenausbildung der nächste Digitalisierungsschritt an: Angehende Volljuristinnen und Volljuristen können ab August dieses Jahres auch die Klausuren für das erste juristische Staatexamen am Rechner absolvieren. Das E-Examen ist ein gemeinsames Projekt des Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz des Landes Sachsen-Anhalt, des Landesjustizprüfungsamtes Sachsen-Anhalt, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Zentrums für Multimediales Lehren und Lernen (LLZ) der MLU.

Sachsen-Anhalts Justizministerin Franziska Weidinger (Foto) lobte das Projekt beim Besuch einer Testklausur im Prüfungscenter der MLU in Halle (Saale): „Das Projekt ist in der Bundesrepublik beispielhaft. Sachsen-Anhalt hat beim E-Examen eine bundesweite Vorreiterrolle inne. Im Jahr 2019 haben wir als erstes Bundesland das E-Examen für die zweite juristische Staatsprüfung eingeführt, nun erweitern wir das Angebot für die Studierenden und ermöglichen das digitale Examen auch für die Klausuren der ersten juristischen Staatsprüfung. Die Resonanz auf das E-Examen ist durchweg positiv. Besonders hervorheben möchte ich die enge und sehr gute Zusammenarbeit des Landesjustizprüfungsamtes und Martin-Luther-Universität. Das Projekt beweist, wie gut die Beteiligten in Sachsen-Anhalt im Rahmen der Juristenausbildung verzahnt sind.“

Prof. Dr. Pablo Pirnay-Dummer, Prorektor für Studium und Lehre der MLU: „Das Projekt zeigt, wie viel digitale Kompetenz in der MLU steckt. Wir haben schon frühzeitig in diesen Bereich, in Technik und Personal investiert. Unser Zentrum für Multimediales Lehren und Lernen ist heute landesweit führend im Bereich der digitalen Lehre und hat das für die beiden juristischen Staatsprüfungen eingesetzte Programm selbst entwickelt. Von dieser guten Arbeit profitiert auch das Land Sachsen-Anhalt.“

Im August werden erstmals rund 180 Studentinnen und Studenten der Rechtswissenschaften der MLU die Möglichkeit erhalten, die schriftlichen Klausuren zur ersten juristischen Staatsprüfung am Rechner abzulegen. Es wird damit gerechnet, dass der Großteil der zu prüfenden Personen das Angebot künftig nutzen und die Arbeiten am Computer schreiben wird. Die zweite juristischen Staatsprüfung in Sachsen-Anhalt, die seit 2019 auch als E-Examen angeboten wird, absolvieren mittlerweile alle Personen ohne Ausnahmen am Rechner. Das E-Examen wird an von der MLU bereitgestellten und besonders modifizierten Computern geschrieben, um insbesondere Manipulationen und Beeinflussungen auszuschließen.

Quelle: Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz am 28. Juni 2024

Foto: Franziska Weidinger © MJ LSA/Fotoatelier Mentzel