Die Hochschule Anhalt will in den kommenden Jahren mit dem Forschungsprojekt „WeideVielfalt“ herausfinden, wie die Artenvielfalt auf Weideflächen nachhaltig gestärkt werden kann. Umwelt-Staatssekretär Dr. Steffen Eichner (Foto) gab am Donnerstag (15.03.) beim Auftakt-Workshop auf dem Hochschulcampus in Bernburg (Saale) gemeinsam mit Projektleiterin Prof. Sabine Tischew den offiziellen Startschuss für das Forschungsprojekt, an dem neben der Hochschule fünf weitere Projektpartner beteiligt sind.
„Artenschutz ist Daseinsvorsorge“, betonte Eichner. „Deshalb unterstützen wir das Forschungsprojekt der Hochschule Anhalt zur Stärkung der Biodiversität auf Weideland.“ Besonders wichtig ist mir dabei der starke Praxisbezug. Partner aus Wissenschaft, Naturschutz und Landwirtschaft arbeiten hier eng zusammenarbeiten, damit innovative Lösungen zur Sicherung der Artenvielfalt schnell und konsequent in die Praxis übertragen werden können. Ich hoffe, dass dabei möglichst viele Landnutzer mitmachen, um die ‚WeideVielfalt‘ in Sachsen-Anhalt nachhaltig zu stärken.“
Finanziell unterstützt wird das Forschungsprojekt der Hochschule über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit 2,66 Millionen Euro, weitere 380.000 Euro stellt das Umweltministerium Sachsen-Anhalt bereit. Im Rahmen der fünfjährigen Projektlaufzeit sollen innovative Lösungen für mehr Struktur-, Pflanzen- und Tierartenvielfalt auf beweidetem Grünland entwickelt und anschließend auf Demonstrationsflächen der Projektpartner und weiterer Landwirte in sieben Modellregionen im Land umgesetzt werden. „Bis zum Projektende im Jahr 2028 wollen wir ein umfassendes Beratungs- und Weiterbildungsangebot sowie ein Kommunikationskonzept an der Hochschule Anhalt etablieren“, kündigte Projektleiterin Tischew an. „Diese Instrumente sollen dazu dienen, Lösungsansätze zur Erhöhung der Biodiversität aufzuzeigen und Wissenslücken zu schließen. Darüber hinaus planen wir eine Auszeichnungsplakette ‚WeideVielfalt‘, um weitere Landnutzer für die Umsetzung erfolgsversprechender Maßnahmen auf ihren Weideflächen zu gewinnen.“
Die Verbundpartner des Projektes neben der Hochschule Anhalt sind der Landschaftspflegeverein Saaletal e. V., der NABU Stendal e. V., die Primigenius gGmbH, die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt und das Zentrum für Ökologie, Natur und Umweltschutz. Die Praxispartner sind für den Erfolg des Projektes essentiell. Sie bringen eine umfassende Expertise zur Entwicklung von artenreichem Weidegrünland ein, setzen in der Erprobungsphase die Wiederherstellungsmaßnahmen auf ihren Flächen um und übernehmen in der zweiten Projektphase wichtige Beratungs- und Multiplikatorfunktionen.
Text/Foto: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt