Für die Erstellung des kommunalen Wärmeplanes für Haldensleben ist vor Kurzem der Startschuss gefallen. Der Förderbescheid des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) dazu mit einer Förderquote von 90% war im April eingegangen. Bürgermeister Bernhard Hieber, Stadtwerke-Geschäftsführer Detlef Koch und Klimamanager Lennart Victor informierten zum Vorhaben.
Vom 1. September bis zum 30. Juni 2024 wird ein Ingenieurbüro beauftragt, eine abgestimmte Grundlage für eine treibhausneutrale kommunale Wärmeversorgung zu schaffen. Aufbauend auf dem städtischen Klimaschutzkonzept wird eine Bestandsanalyse für jedes Gebäude in der Stadt durchgeführt. Dabei werden der energetische Sanierungsstand, die Energieverbräuche und die Infrastruktur der Wärmeversorgung – wie Fernwärme, Gas, Heizkraftwerke – erfasst. Die darauf folgende Potentialanalyse soll dann Möglichkeiten zur Energieeinsparung für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme aufzeigen. Außerdem sollen die lokalen Potentiale für Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien und Abwärme ausgelotet werden.
„Speziell beim Thema Abwärmenutzung zur Wärmegewinnung waren wir schon frühzeitig mit den Haldensleber Industriebetrieben im Gespräch,“ berichtet Lennart Victor und daraufhin sei auch im April vergangenen Jahres ein Förderantrag mit dem Fokus Wärmekonzept eingereicht worden. Dieser wurde allerdings aufgrund zwischenzeitlich erweiterter Fördermöglichkeiten im Dezember 2022 zurückgezogen und der Antrag über die Kommunalrichtlinie „Kommunale Wärmeplanung“ eingereicht. Ziel ist, aufzuzeigen wie Haldensleben bis spätestens 2045 klimaneutral sein kann und das möglichst wirtschaftlich.
Bernhard Hieber betonte: „Haldensleben ist energetisch schon weit vorne. Wir agieren proaktiv im Interesse der Bürgerinnen und Bürger im Verbund mit den Stadtwerken.“ Diese haben schon einiges auf den Weg gebracht. „Das Mieterstromprojekt für 150 Wohnungen in der Köhlerstrasse ist bald abgeschlossen. Wir planen hier die Wärmeversorgung mittels Wärmepumpen zu realisieren.“, informierte Detlef Koch. Die Umstellung der Wärmeversorgung soll zunächst auf dem Süplinger Berg und in der Kiefholzstraße umgesetzt werden. Als positiver Synergieeffekt schlägt hier auch die Kooperation zwischen Stadtwerken und den Haldensleber Wohnungsunternehmen der Wohnungsbaugesellschaft und der Wohnungsbaugenossenschaft zu Buche, wenn es darum geht, Haldensleben als attraktiven Wohnstandort weiterzuentwickeln.
Foto v.l.: Klimamananger Lennart Victor, Bürgermeister Bernhard Hieber, Stadtwerke-Geschäftsführer Detlef Koch.
Text/Fotos: Stadt Haldensleben / Stefanie Stirnweiß