Kurz nach dem offenen Streit mit US-PrĂ€sident Donald Trump im WeiĂen Haus hat der ukrainische PrĂ€sident Wolodymyr Selenskyj die Notwendigkeit von Sicherheitsgarantien fĂŒr sein Land bekrĂ€ftigt. «Wir wollen keine Ăberraschungen erleben», sagte Selenskyj in einem Interview des US-Senders Fox News. Er betonte, dass ein Rohstoff-Deal zwischen den USA und der Ukraine nicht ausreiche, um Friedensverhandlungen mit Russland aufzunehmen. Ein solcher Deal sei zwar «der erste Schritt zu Sicherheitsgarantien. Aber das ist nicht genug.»
Der einfachste Weg zu verlĂ€sslichem Schutz sei ein Nato-Beitritt der Ukraine, erklĂ€rte Selenskyj. Doch das sei nicht fĂŒr alle Partner eine Option. Deshalb habe er gesagt: «Okay, niemand drĂ€ngt darauf.» Dann mĂŒssten eben auf anderem Wege Sicherheitsgarantien geschaffen werden â und dafĂŒr brauche es die UnterstĂŒtzung der EuropĂ€er durch die USA.
«Wo bleibt die Freundschaft?»
Auf die Frage, ob er nach der Eskalation im Oval Office verĂ€rgert sei, stellte Selenskyj klar, dass es nicht um ihn persönlich gehe. Doch wenn fĂŒhrende Politiker behaupteten, die Ukraine sei fast besiegt, die Soldaten wĂŒrden abhauen, sie seien keine Helden und der ukrainische PrĂ€sident sei ein Diktator, stelle sich die Frage: «Wo bleibt die Freundschaft zwischen der Ukraine und den USA?»
Die öffentliche Konfrontation sei fĂŒr keine der beiden Seiten gut gewesen, erklĂ€rte Selenskyj. Dennoch mĂŒsse er offen sagen: «Ich kann unsere ukrainische Haltung gegenĂŒber Russland nicht Ă€ndern.» Die USA und Europa seien «die besten Freunde» der Ukraine. «(Der russische PrĂ€sident Wladimir) Putin und Russland – das sind die Feinde.» Diese RealitĂ€t mĂŒsse anerkannt werden.
«Ich bin den Amerikanern sehr dankbar»
Selenskyj machte deutlich, dass Kapitulation fĂŒr sein Land keine Option sei. «Ich kann unserem Volk nicht einfach sagen, dass es aufgeben soll. Niemand wird aufgeben, weil jeder Angst hat, dass Putin morgen zurĂŒckkommt.»
Zu Beginn des Interviews hatte sich Selenskyj direkt an das Fox-News-Publikum gewandt und in die Kamera erklĂ€rt: «Ich bin den Amerikanern sehr dankbar fĂŒr ihre UnterstĂŒtzung. Sie haben eine Menge getan. Ich bin PrĂ€sident Trump und dem Kongress fĂŒr die parteiĂŒbergreifende UnterstĂŒtzung dankbar â und ich war es immer.»
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 01. MĂ€rz 2025