Hamburg (ots) – Der Chef des drittgrößten deutschen Energieversorgers EnBW Andreas Schell will in den nächsten Jahren „besser zugeschnittene Stromtarife“ anbieten. „Wenn ein Kunde sein E-Auto zu jeder Zeit sofort vollladen will, wäre es doch nur fair, dass sein Tarif dann etwas höher ist als bei jemandem, der flexibler ist“, sagt Schell in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT. „Und wenn ein Kunde einen Batteriespeicher im Keller hat und einen Teil der Kapazität bereitstellt, um Nachfragespitzen im Stromnetz abzufangen, indem sein Speicher dann Strom ins Netz abgibt, könnte er einen billigeren Stromtarif bekommen.“
Der 53-jährige Ingenieur steht seit vergangenem November an der Spitze von EnBW. Im Interview mit der ZEIT räumt er ein, selbst gerade „sehr viel“ für Strom zu bezahlen, mehr als 50 Cent pro Kilowattstunde. „Das liegt daran, dass ich zum Jahresende meinen Stromanbieter gewechselt habe, das war ein sehr ungünstiger Zeitpunkt. Aber als neuer Chef von EnBW wollte ich auch gleich bei uns Kunde werden.“ Preissenkungen plane er aktuell nicht, sagt Schell. „Unsere langfristig ausgerichteten Beschaffungspreise liegen derzeit höher als die tagesaktuellen Spotmarktpreise.“ Über die Preisentwicklung zu spekulieren sei derzeit „nicht seriös“.
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