In der Debatte ĂŒber mögliche MaĂnahmen zur BewĂ€ltigung der Energiekrise spricht sich der Handelsverband Deutschland (HDE) klar gegen die von den Wirtschaftsweisen vorgeschlagene temporĂ€re Erhöhung des Spitzensteuersatzes oder die EinfĂŒhrung eines Energie-SolidaritĂ€tszuschlags aus. Beide VorschlĂ€ge werden aus Sicht des Verbandes der aktuellen Lage mit weiterhin schlechter Konsumstimmung nicht gerecht.
âSteuererhöhungen oder ein Energie-Soli sind der falsche Weg. Es muss jetzt darum gehen, alle Haushalte und Einkommen zu entlasten. Nur dann kann sich der private Verbrauch stabilisierenâ, so HDE-HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer Stefan Genth. Auch die BegrĂŒndung der Wirtschaftsweisen sei nicht nachvollziehbar. Wer in Entlastungen fĂŒr höhere Einkommen vor allem die Gefahr weiter steigender Preise sehe, verkenne die aktuell noch immer schlechte Konsumstimmung in Deutschland. âDie Verbraucherstimmung hat sich zwar nach einem mehrmonatigen Negativtrend leicht verbessert, doch sie befindet sich weiterhin auf einem extrem niedrigen Niveauâ, so Genth weiter. FĂŒr den Einzelhandel zĂ€hle jeder Euro, den die BĂŒrger ausgeben könnten. Eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes und einen Energie-Soli lehne der HDE daher nachdrĂŒcklich ab.
Nach EinschĂ€tzung des HDE ĂŒbersieht der SachverstĂ€ndigenrat zudem, dass die höheren Einkommensgruppen und die Unternehmen weiterhin den klassischen SolidaritĂ€tszuschlag zahlen. Dieser wurde 2021 nur fĂŒr zu versteuernde Einkommen unterhalb von 62.603 ⏠(alleinstehend) vollstĂ€ndig abgebaut.
Text/Foto: HDE