Magdeburg. Sachsen-Anhalts Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann hat die von der Bundesregierung angekündigte Senkung der Mehrwertsteuer auf Erdgas am Donnerstag begrüßt. „Angesichts der erheblichen Energiekosten, die auf Haushalte und Unternehmen in den kommenden Monaten zukommen, begrüße ich die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer auf Erdgas von 19 auf 7 Prozent ganz ausdrücklich“, erklärte Willingmann. In der Landespressekonferenz nach dem Energiegipfel der Landesregierung am vergangenen Dienstag hatte der Minister bereits eine entsprechende Absenkung angeregt und den Bund aufgefordert, den ermäßigten Steuersatz generell für Energie-Lieferungen zu prüfen.
Ab Oktober müssen Unternehmen und Haushalte neben den ohnehin schon hohen Erdgaspreisen noch eine Gasumlage von 2,4 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. Mit der Gasumlage werden Importeure von Erdgas unterstützt, die aufgrund rückläufiger Erdgaslieferungen aus Russland in finanzielle Schieflage geraten sind. Damit sie ihren vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den Gasverbrauchern weiter nachkommen können, müssen sie Erdgas auf den Weltmärkten für viel Geld zukaufen. Aus Gründen der Versorgungssicherheit werden Importeure deshalb künftig über die Gasumlage unterstützt.
„Ich erwarte jetzt natürlich, dass die Unternehmen die Mehrwertsteuer-Senkung an ihre Kunden weitergeben“, betonte Willingmann. „Klar ist auch, dass wir über die Senkung der Mehrwertsteuer hinaus noch weiter Hilfen für Haushalte und Unternehmen benötigen. Insofern hoffe ich, dass sich die Bundesregierung zeitnah auf ein weiteres Entlastungspaket verständigt. Es geht jetzt auch um Gerechtigkeit bei der Verteilung der Lasten in dieser Krise.“
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