Magdeburg/ST. Nirgendwo in Deutschland kommen Erneuerbare Energien in der industriellen Produktion so stark zum Einsatz wie im Landkreis Stendal. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag ihr Anteil mit 13 Petajoule bei 72 Prozent. Entscheidenden Anteil daran hat das Biomassekraftwerk des Unternehmens Mercer in Arneburg. Dies versorgt nicht nur das Zellstoffwerk mit nachhaltiger Energie, sondern Unternehmen und Haushalte in der Region gleich mit. Am heutigen Montag hat Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann (Foto) den Mercer-Standort besucht, um sich mit dem GeschĂ€ftsfĂŒhrer von Mercer Stendal, AndrĂ© Listemann, und dem VizeprĂ€sidenten von Mercer International, Wolfram Ridder, zu umwelt-, energie- und industriepolitischen Fragen auszutauschen.
âMercer zeigt in Arneburg beispielhaft auf, wie nachhaltige und klimaneutrale Energieversorgung auch fĂŒr die energieintensive Industrie organisiert werden kannâ, erklĂ€rte Willingmann. âAngesichts der Energiekrise und des fortschreitenden Klimawandels wird es in den kommenden Jahren auch fĂŒr die Industrie in anderen Landesteilen darauf ankommen, die gesamte Wertschöpfungskette nachhaltig zu gestalten. Neben grĂŒner Energie wird sich vor allem eine nachhaltige Rohstoffversorgung zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor entwickeln.â
GeschĂ€ftsfĂŒhrer AndrĂ© Listemann erklĂ€rte: âMit unserer jahrzehntelangen erworbenen Kompetenz in der effizienten Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz können wir einen groĂen Beitrag zur Dekarbonisierung weiterer Industriesektoren leisten. Wir stehen an der Schwelle des Ăbergangs von einer Zellstofffabrik zu einer Bioraffinerie, einhergehend mit groĂartigen Potentialen fĂŒr die Erzeugung neuer klimaneutraler Produkte am Standort.â
Der Grundstein fĂŒr das Zellstoffwerk in Arneburg wurde 2002 gelegt und war mit Baukosten von etwa einer Milliarde Euro eine der gröĂten Investitionen nach der Wiedervereinigung. Nach mehreren Erweiterungen arbeiten heute bei Mercer in Arneburg rund 600 BeschĂ€ftigte. Auf zwei Dampfturbinen erzeugt Mercer jĂ€hrlich bis zu eine Milliarde Kilowattstunden an erneuerbarer Energie in Kraft-WĂ€rme-Kopplung. Diese entspricht dem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von ca. 250.000 Vier-Personen-Haushalten.
Zum Abschluss seines Besuchs besichtigte Willingmann die zentrale Warte des Zellstoffwerks, um einen Einblick in die komplexen Produktionsprozesse zu gewinnen.
Quelle: Ministerium fĂŒr Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt
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