Die hohen Kosten fĂŒr Energie sind aktuell die Sorge Nummer Eins im Mittelstand: Eine Umfrage des Bundesverbandes Der Mittelstand. BVMW unter rund 850 Unternehmen zeigt, dass aktuell 72,52 Prozent der befragten kleinen und mittleren Betriebe unter den explodierenden Energiepreisen leiden. Mit 42,36 Prozent sehen sich fast die HĂ€lfte der befragten MittelstĂ€ndler durch die Energiekosten sogar in ihre Existenz bedroht. Die hohen Energiepreise schlagen damit aktuell bei weitem die anderen groĂen Herausforderungen, wie den FachkrĂ€ftemangel, gestörte Lieferketten oder die hohe Besteuerung, mit denen sich der Mitteltand sonst noch konfrontiert sieht.
„Im unternehmerischen Mittelstand herrscht der Energienotstand. Wenn die Bundesregierung in dieser akuten Notlage nicht handelt, droht in zehntausenden mittelstĂ€ndischen Betrieben schon bald buchstĂ€blich das Licht auszugehen“, macht Markus Jerger (Foto), Vorsitzender des Bundesverbandes Der Mittelstand. BVMW, den Ernst der Lage deutlich. „Das Ergebnis wĂ€re ein massiver Anstieg der Arbeitslosigkeit mit deutlichen Folgen fĂŒr die Sozialkassen.“
Eine deutliche Mehrheit der Unternehmen von 88,64 Prozent plĂ€diert fĂŒr staatliche MaĂnahmen zur Energiepreissenkung: An erster Stelle stehen Steuersenkungen bzw. Steuerbefreiungen (67,35 Prozent), gefolgt von einem gemeinsamen Einkauf durch die Mitgliedsstaaten der EU (44,31 Prozent) und EnergiekostenzuschĂŒssen (41,43 Prozent). Rund jedes vierte Unternehmen (27,16 Prozent) wĂŒnscht sich eine Preisdifferenzierung fĂŒr energieintensive Branchen. Dagegen gaben fast die HĂ€lfte (48,43 Prozent) der teilgenommenen kleinen und mittleren Betriebe an, dass Energiesparen nur eine geringe Möglichkeit ist, die Situation zu verbessern.
Jerger betont: „Mit Energieeinsparungen der Unternehmen allein ist der Kostenexplosion nicht beizukommen. Hier ist die Politik am Zuge. Wir fordern die Bundesregierung auf, in einem ersten Entlastungsschritt alle Energiesteuern auf das von der EU vorgegebene Mindestniveau zu senken und den weiteren Anstieg der CO2-Bepreisung auszusetzen.“ Diese und weitere SofortmaĂnahmen mĂŒssten Gegenstand eines Energiegipfels im Kanzleramt werden. „Millionen Betriebe und BĂŒrger dĂŒrfen nicht lĂ€nger unter den Folgen einer verfehlten Energiepolitik leiden“, so Jerger.
Text/Foto BVMW