Zielitz (ots) – Am Dienstag, den 12. Dezember 2023 erhielt die Bundespolizei gegen 11 Uhr fernmĂŒndlich die Meldung von der Notfallleitstelle der Bahn, dass der TriebfahrzeugfĂŒhrer einer Regionalbahn am Bahnstreckenpunkt Zielitz in Richtung Mahlwinkel eine Schnellbremsung durchfĂŒhren musste. Dabei kam es zu einem ZusammenstoĂ zwischen dem Zug und einem Weidetier. Die Kuh wurde dadurch tödlich verletzt. Eine sofort alarmierte Streife der Bundespolizei begab sich unter Inanspruchnahme von Blaulicht und Martinshorn zum Einsatzort.
Die EinsatzkrĂ€fte lieĂen die Strecke sperren und informierten den Notfallmanager der Bahn. FĂŒr die Bergung des Milchtieres musste zudem die freiwillige Feuerwehr Zielitz angefordert werden. Der Halter des Tieres gab an, dass er versuchte seine Herde einzutreiben. Dabei konnte eine seiner KĂŒhe aus der Koppel entweichen, lief auf die Gleise und stieĂ mit dem ankommenden Zug zusammen. Personen wurden durch die Schnellbremsung und den ZusammenstoĂ nicht verletzt, jedoch trug der Zug SachschĂ€den davon und musste in die Wagenwerkstatt Magdeburg-Buckau ĂŒberfĂŒhrt werden.
Nach zweieinhalb Stunden gab der Notfallmanager der Bahn die Bahnstrecke wieder frei. Die Sperrung verursachte bei insgesamt 16 ZĂŒgen Ausfallzeiten von 1058 Minuten, darunter 2 Voll- und 12 TeilausfĂ€lle. Gegen den Halter wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des gefĂ€hrlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet.
In diesem Zusammenhang weist die Bundespolizei erneut daraufhin, dass bei der Haltung von Nutz- und Weidetieren auf eine sichere Unterbringung zu achten ist. In FĂ€llen wie diesem wird stets geprĂŒft, ob dem Halter der Tiere ein Fehlverhalten vorzuwerfen ist. Wird einem Tierhalter eine Pflichtverletzung nachgewiesen, kann er gemÀà der Eisenbahn-, Bau- und Betriebsordnung fĂŒr ZugverspĂ€tungen oder ZugausfĂ€lle mit einem BuĂgeld belegt werden. FĂŒr eventuelle SachschĂ€den an betroffenen ZĂŒgen oder Bahngleisen kann er darĂŒber hinaus auf dem zivilrechtlichen Weg von der Deutschen Bahn haftbar gemacht werden.
Text/Foto: Bundespolizei