Magdeburg/ST. Die im Rettungsdienst in Sachsen-Anhalt tĂ€tigen Hilfsorganisationen DRK, Johanniter Unfallhilfe, Malteser Hilfsdienst und Arbeiter-Samariter-Bund beklagen einen massiven Mangel an ausgebildeten NotfallsanitĂ€tern in ihren Rettungswachen. In den letzten Tagen berichten auch die Medien in Sachsen-Anhalt ĂŒber das Problem. Die Hilfsorganisationen bilden zwar fĂŒr ihren eigenen Bedarf aus, aber die ausgebildeten FachkrĂ€fte wandern oft in KrankenhĂ€user oder zum SanitĂ€tsdienst der Bundeswehr ab. Bei gleichzeitig steigenden Einsatzzahlen gefĂ€hrdet das mittlerweile die Einsatzbereitschaft des Rettungsdienstes in Sachsen-Anhalt.
Der SPD-Innenpolitikers RĂŒdiger Erben (Foto) teilt die Auffassung der Hilfsorganisationen, dass dies dem restriktiven Kurs der Krankenkassen in Sachsen-Anhalt bei der Finanzierung von Ausbildungsstellen fĂŒr NotfallsanitĂ€ter in den Rettungswachen geschuldet ist. Diese berĂŒcksichtigen bei der Finanzierung nur die AltersabgĂ€nge und deren Ersetzung in den Rettungswachen. Sie negieren die Abwanderung zu Arbeitgebern auĂerhalb des Rettungsdienstes.
Erben fordert das Innenministerium auf, sich bei den KostentrĂ€gern dafĂŒr stark zu machen, dass die LĂŒcke bei den Ausbildungsstellen geschlossen werden kann. Nötigenfalls mĂŒsse auch der Gesetzgeber durch eine Ănderung des Rettungsdienstgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt eingreifen.
Erben: âDas Problem ist nicht neu und wird sich ohne eine klare Ansage an die Krankenkassen nicht lösen lassen. Es gibt genĂŒgend Interessenten fĂŒr die Ausbildung. Die Schulen haben die nötigen KapazitĂ€ten fĂŒr die theoretische Ausbildung und die Hilfsorganisationen können das auch. Wenn nicht schnell ein Kurswechsel bei der Finanzierung erfolgt, werden sich die Personalprobleme noch weiter verschĂ€rfen.“
Foto (c) SPD Sachsen-Anhalt