Der zweite Teil zeigt die unglaublichen Tricks, mit denen die Tierwelt ihr Überleben an und in den Großen Seen sichert: Wölfe zum Beispiel machen hier oft Jagd auf Biber und fangen sogar Fische im Fluss! Der Flecken-Querzahnmolch geht als einziges bekanntes Wirbeltier eine Symbiose mit Algen ein: Sie versorgen die Brut der Molche mit Sauerstoff und werden dafür mit deren „Abfallprodukten“ gedüngt. Noch ist unbekannt, warum die nordamerikanischen Gleithörnchen UV-Licht aussenden; skurril wirken die dank spezieller Kameras im winterlichen Wald aufgenommenen pinkfarbenen Bilder allemal!
Die Natur stellt das Leben entlang der Großen Seen immer wieder vor existenzielle Herausforderungen: Manchmal schwappen regelrechte Eis-Tsunamis aufs Land. Plötzliche Kälteeinbrüche lähmen Fische, sodass Weißkopfseeadler sich wegen der leichten Beute zu Hunderten an manchen Flüssen versammeln.
Die Großen Seen machen ihr eigenes Wetter: Blizzards, die berüchtigten Schneestürme, rasen durch Chicago, Detroit und Toronto. Dann wird häufig der Notstand ausgerufen und Stromausfälle betreffen Millionen Haushalte. Doch selbst zwei Meter Schnee innerhalb eines Tages machen manchen Bewohnern der Großen Seen nichts aus: Der Kanadaluchs und der Schneeschuhhase haben dicht behaarte Pfoten und versinken nicht in der weißen Pracht.
Und wenn der Sommer kommt, tauchen Elche ab und weiden bis zu sechs Meter tief im See. Muscheln heuern tierische Transporteure an, um mit ihnen durch die Großen Seen zu schwimmen und Rotstreifenelritzen jagen als Fische in der Luft. In die Luft springen auch die asiatischen Silberkarpfen, wenn sie sich gestört fühlen. Gegen die schreckhaften Fische ist noch kein Kraut gewachsen. Und die invasive Art droht die Großen Seen vom Mississippi aus zu erobern. Andererseits kehren ehemals heimische Tiere zurück, wenn man sie lässt: In einem verwilderten Hafengebiet Torontos hat die Ohrenscharbe, eine Kormoranart, ein großartiges Comeback erlebt.
Video verfügbar bis 23.06.2024 ∙ 20:14 Uhr