ErnÀhrungswirtschaft warnt: Es drohen Massenentlassungen und leere Supermarktregale

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Insolvenzsorgen wegen hoher Energiepreise – Verband: 200.000 Jobs in Gefahr

OsnabrĂŒck (ots). Lebensmittelhersteller warnen angesichts drastisch gestiegener Energiekosten vor Massenentlassungen und leeren Regalen im Supermarkt. „Bis zu 30 Prozent der Unternehmen in unserer Branche sind von der Insolvenz bedroht“, sagte Vehid Alemic, HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des Verbandes der ErnĂ€hrungswirtschaft (VdEw), im GesprĂ€ch mit der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“. „Hochgerechnet auf ganz Deutschland, bedeutet das, dass 200.000 ArbeitsplĂ€tze akut gefĂ€hrdet sind.“ Alemic berief sich dabei auf eine Umfrage seines Verbandes unter den Mitgliedsbetrieben. „Die Unternehmen mĂŒssen im Vergleich zum Vorjahr zum Teil mehr als das 15-Fache fĂŒr Energie bezahlen. Es findet gerade ein Überlebenskampf in vielen Firmen statt“, so Alemic. Es gehe schnell um zusĂ€tzliche MillionenbetrĂ€ge bei den Gas- und Stromrechnungen.

Er warnte in der „NOZ“ vor einem Domino-Effekt, sollten einzelne Unternehmen pleitegehen, die Vorprodukte fĂŒr Nahrungsmittel herstellten: „Wir sprechen hier ĂŒber den Zusammenbruch der Versorgungskette mit Lebensmitteln. Am Ende bleiben die Regale im Supermarkt leer. Dieses Mal aber nicht wie bei Corona nur fĂŒr einen kurzen Zeitraum, sondern dauerhaft.“ Alemic rief die Handelskonzerne dazu auf, Preissteigerungen fĂŒr Lebensmittel zu akzeptieren, sonst setzten sie die Existenz ihrer Lieferanten aufs Spiel. An die Politik appellierte der Verbandsvertreter, sofort einen Strom- und Gaspreisdeckel auf den Weg zu bringen. „Das ist der beste Weg, um die Kostenexplosion in den Griff zu kriegen und Unternehmen vor dem Aus zu bewahren.“

Der VdEW vertritt die Interessen von Unternehmen ĂŒberwiegend aus Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt. Zum Verband gehören viele namhafte Lebensmittelhersteller von großen Konzernen bis hin zu mittelstĂ€ndischen Familienunternehmen.

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