âDie Pandemie lĂ€sst nicht locker, auch wenn mit den Ănderungen des Infektionsschutzgesetzes in der vergangenen Woche zahlreiche Lockerungen beschlossen wurdenâ, so Dr. Michael MĂŒller, Vorsitzender der Akkreditierten Labore in der Medizin. Auch in der neuesten Analyse der 11. Kalenderwoche (14.â20.03.2022) melden die 183 medizinischen Labore, die an der Datenerhebung des ALM e.V. teilnehmen, eine deutliche Zunahme an SARS-CoV-2-PCR-Tests um 9 Prozent. Die Gesamtzahl der angeforderten PCR-Tests stieg gegenĂŒber der Vorwoche auf insgesamt 2.357.599 Untersuchungen (KW 10: 2.169.679, KW 09: 1.757.935, KW 08: 1.885.655). Davon wurden 1.329.718 Tests positiv befundet (KW 10: 1.169.373, KW 09: 912.126, KW 08: 860.287), was einer erneut deutlichen Steigerung von 14 Prozent entspricht (Vorwoche: +28 Prozent).
Die ermittelte Positivrate kletterte damit auf ein neues Allzeithoch von 56,4 Prozent (Vorwoche: 53,9 Prozent). Die hohe Positivrate sei nach wie vor ein starker Hinweis auf eine Untererfassung von an Corona erkrankten Menschen in den Statistiken, so der fachĂ€rztliche Berufsverband. Die veröffentlichten Zahlen der letzten Woche bestĂ€tigten das weiterhin sehr dynamische Infektionsgeschehen, bedingt durch die Omikron-Subvariante BA.2. Die ermittelte Auslastung der fachĂ€rztlichen medizinischen Labore in Bezug auf SARS-CoV-2-PCR-Tests liegt mit 84 Prozent im bundesweiten Durchschnitt wieder an der oberen Grenze fĂŒr eine lĂ€ngerfristige Belastung (Vorwoche: 78 Prozent). Die verfĂŒgbaren SARS-CoV-2-PCR-KapazitĂ€ten fĂŒr die laufende Woche liegen mit rund 2,8 Millionen PCR-Tests auf dem hohen Niveau der Vorwochen.
âDer Fokus sollte jetzt auf der anstehenden Ăberarbeitung der Testverordnung und auch der Surveillanceverordnung des Bundes liegenâ, so der Vorsitzende des ALM e.V., Dr. Michael MĂŒller. âDazu gehört auch die Aufhebung der noch immer geltenden Priorisierung fĂŒr die PCR-Testung. Die Nationale Teststrategie erfĂŒllt die Voraussetzungen fĂŒr den Fokus auf fachlich-medizinische Erfordernisse im Rahmen der Corona-Diagnostik. Was wir jetzt brauchen, sind verlĂ€ssliche Rahmenbedingungen in der Testverordnung des Bundes. Infektionen mĂŒssen zielgenau erkannt, eine weitere Ausbreitung wirksam bekĂ€mpft und vor allem vulnerable Gruppen effizient geschĂŒtzt werden. Ebenso wichtig ist der Erhalt der Ăberwachung des Auftretens und der Verbreitung neuer SARS-CoV-2-Variantenâ, so MĂŒller weiter.
In den Fachmedien wird ĂŒber die Absicht des Bundes fĂŒr die Aufrechterhaltung der kostenlosen BĂŒrgertestungen berichtet. Dazu sagt Nina Beikert, Mitglied des Vorstandes des fachĂ€rztlichen Berufsverbandes erneut: âAnlasslose Massentestungen haben in der EindĂ€mmung der Neuinfektionsrate bisher keinen nachweisbaren Nutzen entwickelt. Das Tragen der Maske ist neben dem Impfen noch immer das wirksamste Mittel zum Schutz vor Infektionen. Auch auf die konsequente Einhaltung der bekannten Basis-SchutzmaĂnahmen wie Kontaktreduktion, Abstand halten und LĂŒften in InnenrĂ€umen, sollte nicht verzichtet werden.â
Die VorstĂ€nde des Laborverbandes fordern erneut, bereits jetzt mit den politischen EntscheidungstrĂ€gern auf Bundes- und Landesebene ĂŒber die fĂŒr den kommenden Herbst und Winter erforderlichen SARS-CoV-2-TestkapazitĂ€ten und deren Aufrechterhaltung zu beraten. Die notwendigen Schritte mĂŒssten jetzt geplant werden, damit Deutschland fĂŒr die nĂ€chste Pandemiewelle gewappnet sei. In Anbetracht der pandemischen Entwicklung mĂŒsse davon ausgegangen werden, dass es zu einem neuen dynamischen Infektionsgeschehen komme. Auch dann mĂŒsse eine zuverlĂ€ssige und sichere Diagnostik in den fachĂ€rztlichen Laboren gewĂ€hrleistet sein.
Text ALM e.V.
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