Magdeburg. Die Ausstellung „In Rosas Schatten“ ist in besonderer Weise Rosa Luxemburgs Geschwistern gewidmet. Mikołaj, Anna, Maxymilian und Józef kamen allesamt wie sie selbst in Zamość (Polen) zur Welt. Ein Blick in die erhalten gebliebenen Briefe Rosa Luxemburgs verrät schnell, wie eng die Beziehungen zu den älteren Brüdern und der Schwester zeitlebens geblieben waren.
Wenige Tage nach ihrem Geburtstag am 5. März wird in der Stadtbibliothek Magdeburg die historische Person Rosa Luxemburg aus einem neuen und bisher kaum beachteten Blickwinkel betrachtet. Am Dienstag, 7. März, lädt die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt um 17 Uhr zur Eröffnung der Wanderausstellung „In Rosas Schatten“ in die Zentralbibliothek im Breiten Weg ein.
Das Warschauer Büro der Luxemburg-Stiftung erzählt auf umfangreich mit Zeitdokumenten, Fotografien und Zitaten bebilderten Ausstellungstafeln die Geschichte der aus Polen stammenden jüdischen Familie Rosa Luxemburgs. Ausführlich widmet sich die Schau den vier bisher kaum beachteten Geschwistern der Politikerin, ihrem Verhältnis untereinander sowie ihren Nachkommen.
Im Rahmen der Eröffnung spricht der Luxemburg-Experte und -Biograph Holger Politt, langjähriger Leiter des Büros der Stiftung in der polnischen Hauptstadt. Die Ausstellung basiert auf seinem gemeinsam mit dem Warschauer Publizisten und Journalisten Krzysztof Pilawski herausgegebenen Buch „Rosa Luxemburg: Spurensuche“. Darin wird der Bogen zeitlich von etwa 1830 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs gespannt. Im Hintergrund stehen gleichermaßen die wechselvolle Geschichte Polens wie das Leben und das Werk Rosa Luxemburgs.
Ausgangs- und Schlusspunkt der Ausstellung ist die heute an der Grenze zur Ukraine gelegene einstige polnische Provinzhauptstadt Zamość, in der die später führende Theoretikern der linken Sozialdemokratie als Rozalia Luxenburg 1871 geboren wird; später wird sie ihren Namen ändern. Die Luxenburgs gehörten zu einem sehr wohlhabenden und gebildeten polnisch-jüdischen Milieu, unterstreicht Politt. Bald lebte die Familie allerdings in Warschau. Ähnlich wie Rosa Luxemburg verlässt auch ihr Bruder Mikolay Polen und wird schließlich britischer Staatsbürger.
„In Rosas Schatten“ ist im März im Lesecafé Eselsohr der Zentralbibliothek im Breiten Weg zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen, wochentags von 10 Uhr bis 19 Uhr sowie samstags von 10 Uhr bis 13 Uhr. Alle interessierten Gäste sind zur Eröffnung der Wanderausstellung „In Rosas Schatten“ am Dienstag, 7. März, um 17 Uhr herzlich in die Zentralbibliothek im Breiten Weg eingeladen. Die musikalische Umrahmung hat ein Posaunentrio des Konservatoriums Georg Philipp Telemann übernommen. Der Eintritt ist frei.
Foto/Text: Stadtbibliothek Magdeburg / Dr. Maik Hattenhorst