Magdeburg. Am Montag, den 27. Juni um 19.30 Uhr wird die diesjährige internationale Orgelkunstreihe im Magdeburger Dom mit Barry Jordan an der Orgel eröffnet und dies auch mit einer Uraufführung.
Zur Premiere erklingen beide Domorgeln, die Paradiesorgel und die große Schuke Hauptorgel mit Werken von Dietrich Buxtehude, César Franck, Peter Klatzow und Marcel Dupré.
Der Abend wird mit Dietrich Buxtehude eingeläutet, der als Kind eines Organisten aufwuchs und schon früh an die Musik herangeführt wurde. Er komponierte ein sehr umfangreiches Werk mit Klavier-, Vokal- und zahlreichen Orgelwerken.
Er war zudem der berühmteste Vertreter der Norddeutschen Orgelschule und sein bekanntester Schüler Nicolaus Bruhns.
Anschließend folgt die Fantaisie en ut Op. 16 von César Franck, der als französischer Komponist und Organist ebenso großen Einfluss hatte auf die Orgelszene musizierend und auch lehrend.
César Franck bekam wie auch Buxtehude eine frühe musikalische Erziehung in Belgien und hatte die ersten Auftritten mit seinem Bruder Joseph Franck in Paris. Er begann dann einen intensiven Unterricht am Konservatorium in Paris und konzertierte an verschiedenen Pariser Kirche an der St. Clotilde Kirche in Paris hatte er dann auch die Position des Titularorganisten inne. 1871 war er Mitgründer der Société Nationale de Musique, später deren Präsident und erhielt1872 die Ernennung zum Professor im Fach Orgel.
Eine herausragende Freude ist das Werk „Reflections on the Sound oft he Stars“ von Peter Klatzow, als Uraufführung präsentieren zu können.
Peter Klatzow ist ein südafrikanischer Komponist und Musiker der Musik und Afrikaans studierte und sich dann dem Orchester, Klavier und der Komposition verschrieben hat.
Durch viele Auslandssemester in Frankreich und Italien kehrte er nach Südafrika zurück und arbeitete als Musikproduzent.
1999 bekam er die Doktorwürde und eine Professur und 2002 die renommierte Molteno Gold Medal der Cape Tercentenary Foundation und wurde 2007 Direktor des College of Music der University of Cape Town. Peter Klatzow ist einer der wenigen südafrikanischen Komponisten, die internationale Anerkennung erlangten und seine Musik in ganz Europa und den USA aufgeführt wird und Preise gewann.
Den Abend beschließen wird Barry Jordan mit Marcel Dupré und der Deuxième Symphonie Op. 26, daraus dem Preludio, Intermezzo und der Toccata. Die Symphonie stellt ein Werk voller Kraft und Intensität dar, mit großen Klangbildern und majestätischer Ausstrahlung.
Die Orgelkunstkonzerte setzen sich dann weiter fort immer montags 19.30 Uhr mit der Aufführung traditioneller und gleichermaßen zeitgenössischer Werke aus den verschiedenen Jahrhunderten. Hierbei wird auf höchstem Niveau von den Organistinnen und Organisten die all umspannende Klangvielfalt der Orgelmusik ausgeschöpft und das Potential der baulich und klangtechnisch verschiedenen Magdeburger Domorgeln ausgefüllt, indem die Programme gezielte Themen herausheben, wie besondere Orgelschulen, Symphonien, aber auch den Wirkungsraum für Improvisationen etc. lassen.
Der Dom bietet gleich drei hervorragenden Orgeln einen Raum und verhilft ihm so zu einer enormen Orgelwerksvielfalt, die kaum in anderen Kirchen zu finden ist im Mitteldeutschen Raum. So trägt der Magdeburger Dom mit seiner Orgelkunstreihe maßgeblich dazu bei die Orgelmusik und seine durch die verschiedenen Jahrhunderte geprägte stilistische Musik weiter im 21. Jahrhundert adäquat aufführen zu können und in die Zukunft zu tragen. Die Reihe gibt sowohl aufstrebenden Nachwuchsorganistinnen und Organisten, als auch mehrfach ausgezeichneten Preisträgerinnen und Preisträgern und Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Orgelkunst, wie Professorinnen und Professoren etc. die Präsentationsfläche. So stehen immer wieder besondere Werke mit Eigenkompositionen, als auch Improvisationen auf dem Programm.
Des weiteren gastieren 2022:
04.07.2022 19.30 Uhr Michal Markuszewski
Werke von David N. Johnson, Johann Sebastian Bach, Gabriel Pierné, César Franck Pièce, Olivier Messiaen, Franz Liszt, Richard Wagner und Norman Cocker
11.07.2022 19.30 Uhr Kay Johannsen
Werke von Johann Sebastian Bach, August Gottfried Ritter, César Franck, Kay Johannsen,
Marco Enrico Bossi Scherzo und Kay Johannsen
18.07.2022 19.30 Uhr Stephan Leuthold
Werke von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Claude Debussy Clair de lune und
Oskar Lindberg
25.07.2022 19.30 Uhr Chelsea Chen
Werke von Henri Mulet , Felix Mendelssohn Bartholdy, Cesar Franck, Chelsea Chen und
Ad Wammes und Gustav Holst
15.08.2022 19.30 Uhr Damin Spritzer
Werke von Charles Tournemire, René Louis Becker Cantilene, Charles-Marie Widor, Johann Sebastian Bach und Pierre Kunc
22.08.2022 19.30 Uhr Xavier Deprez
Werke von César Franck und Joseph Jongen
29.08.2022 19.30 Uhr Magne Draagen
Werke von Johann Sebastian Bach, Matthias Weckmann, Fredrik Sixten Hymn, Camille Saint-Saëns Fantaisie, Jaques van Oortmerssen und Leif Solberg
05.09.2022 19.30 Uhr Barry Jordan
Werke von Jan Pieterszoon Sweelinck, Johann Sebastian Bach, Barry Jordan und Charles Villiers Stanford
Der Wechsel in der Reihe auch zwischen der Hauptorgel und der Paradiesorgel zeigt die Unterschiede bei den verschiedenen Orgeln auf, in ihrem Tonumfang und ihren Klangbildern. Außerdem wird der Dom als Raum erschlossen mit seinen Besonderheiten und auch den klanglichen Variationen, je nach Raumstandpunkt.
Tickets gibt es immer ab einer Stunde vorher ab 18.30 Uhr an der Abendkasse im Dom zu 10 € / ermäßigt 8 €.
Foto: Domorgel (c) Max Fuchs