Magdeburg. An der Hochschule Magdeburg-Stendal wurde im Oktober 2022 die erste Dissertation an einer sachsen-anhaltischen Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) verteidigt. Daniel Hesse hat am Promotionszentrum Umwelt und Technik das Promotionsverfahren mit der sogenannten Disputation erfolgreich abgeschlossen. Seine Arbeit gilt dem Thema „Schwebstofftransportberechnungen in alluvialen Fließgewässern“.
In Flüssen wird mit dem Wasser eine große Menge an Sedimenten mit der Strömung transportiert. Insbesondere in Flachlandflüssen mit sandiger bis feinkiesiger Gewässersohle, wie bspw. die Elbe sind die Sedimentmengen erheblich und können bis mehrere hunderttausend Tonnen pro Jahr betragen. Die Sedimentationen in der der Alten Elbe in Magdeburg sind ein sichtbares und bekanntes Beispiel dafür. Auf der Grundlage von experimentellen Untersuchungen im Wasserbaulabor der Hochschule wurde ein Verfahren entwickelt, wie diese Mengen besser als bisher quantifiziert werden können. Dies hilft beispielsweise bei der Vorhersage von Sedimenttransportmengen, die sich in Hafenbereichen, Staubecken oder Talsperren ablagern können. Doktorvater und Leiter des Promotionszentrums Prof. Dr.-Ing. Bernd Ettmer schätzt seinen Kollegen und dessen Arbeit sehr: „Seine Freude und Beharrlichkeit bei der Bearbeitung des Promotionsthemas haben Herrn Hesse nach harter Arbeit und natürlich auch vielen entbehrungsreichen Stunden zu dieser sehr guten Dissertation geführt“.
Daniel Hesse ist 1981 in Rinteln geboren. Nach dem Studium der Wasserwirtschaft in Magdeburg, das er mit dem Master 2011 abgeschlossen hat, konnte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Wasserbau bei Prof. Dr. Bernd Ettmer gewonnen werden. Bereits von 2012 bis 2013 wurde Hesse über ein Graduiertenkolleg finanziert, um gezielt in die passenden Forschungsfragen einzusteigen. Von 2013 bis 2022 nahm er an etwa 20 Forschungsprojekten teil und bearbeitete diese. Das Thema Sedimenttransport in Flüssen brachte ihm 2020 den Nachwuchswissenschaftlerpreis der Hochschule ein. Daniel Hesse hat inzwischen sieben wissenschaftliche Veröffentlichungen vorzuweisen und ist in die Lehre des Fachbereiches Wasser, Umwelt, Bau und Sicherheit eingebunden. Seine Zukunft sieht der Wissenschaftler in der wasserbaulichen Forschung, die er zunächst an der Hochschule in Magdeburg im Wasserbau und wasserbaulichen Versuchswesen fortführen wird.
Sachsen Anhalts Hochschulen für angewandte Wissenschaft (HAW) haben im Sommer 2021 das Promotionsrecht in forschungsstarken Bereichen erhalten. Zur Bündelung der Forschungsstärke wurden mehrere Promotionszentren gegründet. An der Hochschule in Magdeburg gibt es das Promotionszentrum Umwelt und Technik. Darüber hinaus ist die Hochschule neben den Hochschulen Anhalt, Harz und Merseburg beteiligt am Promotionszentrum Sozial-, Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaften.
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Bildunterschrift
Nach der Disputation: Daniel Hesse (l.) mit seinem Doktorvater und Leiter des Promotionszentrums Prof. Dr.-Ing. Bernd Ettmer. (c) Foto: Matthias Piekacz