Hamburg (ots) – Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat der Bundesregierung vorgeworfen, die Länder nicht ausreichend in ihre Krisenpolitik einzubinden. „Es gab noch nie eine Bundesregierung, die gegenüber den Ländern so distanziert war wie die Ampel“, sagte Söder dem stern. „Es ist schade, dass der Bund ständig auf Rechnung der Länder etwas beschließt, ohne mit uns zu reden. Das ist unkollegial und kein guter Stil.“ Konkret kritisierte Söder das Vorgehen der Ampel-Koalition bei einer Nachfolgelösung für das Neun-Euro-Ticket. „Das Neun-Euro-Ticket war populär in den Städten“, sagte Söder. „In den ländlichen Räumen hat es kaum Wirkung gezeigt. Vor allem Flächenländer bräuchten neben einer Ticket-Lösung auch ein besseres Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs durch den Bau von Strecken und der Ausstattung mit Fahrzeugen. Dazu fehlt leider ein Angebot des Bundes für eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel.“
Söder wollte zusätzliche Mittel nicht ausdrücklich zur Bedingung für die Zustimmung zu einer Nachfolgelösung machen. Er sagte: „Bayern kann das stemmen. Aber wir werden mit den anderen Ländern reden.“
Foto: Markus Söder (c) Bayerische Staatskanzlei