Birkenpollen gehören zu den aggressivsten Pollen überhaupt. Zur Hauptblütezeit im April werden große Mengen davon freigesetzt. Regional sind die ersten Birkenpollen bereits in der Luft. Allergiker reagieren auf die Pollen mit Juckreiz, Niesattacken und tränenden Augen.
Schniefen, Niesen, brennende Augen: Die Pollensaison hat längst begonnen. Doch jetzt wird es für viele richtig schlimm – die Birkenpollen sind bereit zum Abflug. Im Südwesten Deutschlands und in Teilen Hessens blühen die Birken bereits. Bald werden auch in anderen Regionen Birkenpollen freigesetzt.
„Noch ist die Belastung durch Birkenpollen gering, aber in den nächsten Wochen wird sie überall zunehmen und spätestens im April werden wir fast im ganzen Land mit einer starken Birkenpollenbelastung zu kämpfen haben. Nur an den Küsten, in den Mittelgebirgen und am Alpenrand ist die Belastung etwas geringer“, sagt Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline.
Windbestäuber Birke produziert Pollenmassen
Birken produzieren große Mengen an Pollen, die über 300 Kilometer weit fliegen können. Ein einziger Birkenbaum hält in seinen männlichen Kätzchen viele Pollen bereit, um sie in den ersten sehr milden Frühlingstagen zu verteilen. Erst lang anhaltender Regen wäscht die Pollen aus der Luft.
Mit etwa fünf Millionen Pollenkörnern pro Kätzchen übertrifft die Birke die meisten anderen Bäume. Da Birken nicht durch Insekten, sondern nur durch den Wind bestäubt werden, setzen sie im Vergleich zu anderen Bäumen große Mengen an Pollen frei.
Birkenpollen – Hochpotentes Allergen
Der Pionierbaum Birke ist ein wahrer Überlebenskünstler. Der Laubbaum ist nicht nur extrem robust und schnellwüchsig, sondern auch sehr pollenproduktiv. Und seine Pollen sind hoch allergen.
Birkenpollen gehören zu den aggressivsten und stärksten Baumpollenallergenen überhaupt. Rund 25 Prozent aller Pollenallergiker reagieren auf Birkenpollen.
Allgemeines Krankheitsgefühl, gerötete, tränende und juckende Augen, geschwollene Augenlider, Heuschnupfen und Kopfschmerzen – das sind die typischen Symptome einer Pollenallergie.
Eine Birkenpollenallergie kann sich auf die unteren Atemwege auswirken und zu Asthma führen. Deshalb sollten Allergiker ihre Beschwerden frühzeitig mit einem Arzt abklären.
Einfluss des Klimawandels auf den Birkenpollenflug
Durch den Temperaturanstieg im Zuge des Klimawandels ist mit höheren Pollenkonzentrationen und einer längeren Vegetationsperiode zu rechnen. Durch die tendenziell immer milderen Winter der letzten Jahre verkürzt sich die vegetationsfreie Zeit, sodass die Pollensaison früher im Jahr beginnen kann. Das bedeutet auch, dass die Vegetationsperiode im langjährigen Vergleich immer länger wird.
Dies gilt auch für die Birke. Ihre Pollen fliegen tendenziell früher als noch vor 20 Jahren. Hier spielt vor allem die Temperatur eine Rolle, insbesondere wenn sie in den Monaten vor dem Blühbeginn höher ist als im Klimamittel. Die Wissenschaftler stellten außerdem fest, dass die Pollenmenge insgesamt zugenommen hat und es generell mehr Tage mit starkem Pollenflug gibt.
Im Flachland nimmt der Birkenpollenflug meist schon Ende April ab. In den Bergen kann der Birkenpollenflug jedoch bis in den Frühsommer anhalten.
Bild:
Für Pollenallergiker beginnt die schlimmste Zeit des Jahres, denn regional sind bereits die ersten Birkenpollen in der Luft. Quelle: Shutterstock