Während die Ukraine auf US-Waffensysteme wie die Himars-Raketenwerfer angewiesen ist, wächst in Europa die Sorge über die eigene Verteidigungsabhängigkeit. Ohne die vom US-Militär kontrollierten Zielerfassungs-Systeme kann Kiew diese Waffen nicht effektiv nutzen – ein Beispiel für die strukturelle Abhängigkeit europäischer Länder von den Vereinigten Staaten.
Um dies zu ändern, investieren viele EU-Staaten massiv in ihre Verteidigung. Doch die europäische Rüstungsindustrie warnt: Wenn dieses Geld weiterhin in den Kauf amerikanischer Waffensysteme fließt, bleibt Europa abhängig. Airbus-Chef Michael Schöllhorn verweist auf die dänischen F-35-Kampfflugzeuge, die im Ernstfall nicht einmal Grönland verteidigen könnten. Auch Deutschland hat 2022 für zehn Milliarden Euro 35 Tarnkappenbomber vom Typ F-35 in den USA bestellt – eine Entscheidung, die die Abhängigkeit von US-Technologie weiter vertieft.
Experten sehen eine europäische Unabhängigkeit nur als möglich an, wenn sich die Länder von nationalstaatlichem Alleingang bei der Waffenentwicklung verabschieden. Zudem braucht es neue Strategien, um mehr Bürger für den Militärdienst zu gewinnen. Polen plant bereits, alle erwachsenen Männer militärisch auf einen möglichen Krieg vorzubereiten – eine Idee, die in Deutschland als unrealistisch gilt. Verteidigungsminister Boris Pistorius warnt vor Schnellschüssen: Fehlende Strukturen wie Kasernen oder Kreiswehrersatzämter machen eine kurzfristige Wiedereinführung des Wehrdienstes unmöglich.
Die Debatte über europäische Verteidigungsfähigkeit geht weiter – doch der Weg zur Unabhängigkeit bleibt lang.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 08. März 2025