Hamburg (ots) – Der antisemitische Hetzer Attila Hildmann betreibt bei dem Messengerdienst Telegram eine exklusive private UnterstĂŒtzergruppe, in der er Nazis um sich versammelt und von seinem Versteck in der TĂŒrkei aus lenkt. Dem Magazin stern gelang es, sich in diese Gruppe einzuschleichen. Hildmann wird seit Februar 2021 per internationalem Haftbefehl gesucht.
Auf seinen öffentlich zugĂ€nglichen Telegram-KanĂ€len wirbt Hildmann seit Juni 2022 fĂŒr die exklusive private UnterstĂŒtzergruppe. Wer ihm Geld auf seine Konten spende oder seine Lebensmittel online bestelle, werde eingelassen. Der stern bestellte ein paar Hildmann-Lebensmittel und bearbeitete anschlieĂend die Rechnung. Die Reporter erfanden eine Person, die sich als Bolognese-Bestellerin und Attila-Fan ausgab.
Mitte August schickte Hildmann dem stern einen Einladungslink in seine private Gruppe, die zu diesem Zeitpunkt den Namen „Wolfsschanze“ trug. So hatte die Wehrmacht ein „FĂŒhrerhauptquartier“ in OstpreuĂen genannt. SpĂ€ter benannte Hildmann die Gruppe mehrmals um.
In der Gruppe sammeln sich rund 200 zahlende Fans von Hildmann. Viele sind offenbar stramme Nazis, sie tauschen sich aus ĂŒber NPD-AufmĂ€rsche, erzĂ€hlen, dass sie beim Anblick von Juden einen „WĂŒrgereiz“ bekĂ€men und dass sie Hitler verehren. Einige reden Hildmann als „mein FĂŒhrer“ an, versprechen ihm „LoyalitĂ€t bis zum Endsieg“.
Und der hetzt sie auf: „Eines Tages mĂŒsst ihr euch verteidigen“, schreibt Hildmann. Seine UnterstĂŒtzer sollten Sport treiben, sich fĂŒr den Kampf vorbereiten. Und sie sollen fĂŒr ihn antisemitische FlugblĂ€tter in Deutschland verteilen. Vordrucke stellt er ihnen zur VerfĂŒgung, kostenlos zum Download. Hildmann sieht sich offenbar als Nachfolger Adolf Hitlers, der den Kampf anfĂŒhren will. „Es wird kein zweites 1945 geben unter meiner FĂŒhrung“, verspricht Hildmann.
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